Gelsenkirchen. Der zwölfte Lehrgang des Berufskollegs Königstraße führt für die Friedrich-Grillo-Schule ein Theaterstück im Dunkeln auf; mit großem Spaßfaktor.

Hinter der Bühne herrscht Aufregung und jede Menge Lampenfieber. Eine nicht kleine Gruppe von Schülern der Klasse 12 tummelt sich im Backstage-Bereich in komplett schwarzer Montur - sogar Sturmmasken haben sie auf. Es geht hier jedoch nicht um die Vorbereitung zu einem Banküberfall oder um ein Theaterstück über einen solchen: Hier laufen die Vorbereitungen für ein Schwarzlichttheaterstück auf Hochtouren.

„Die Schüler haben alles selbst erarbeitet“, erzählt Sandra Werche, Klassenlehrerin der „Erz 12“, der 12. Klasse mit Schwerpunkt Erziehung am Berufskolleg Königstraße. „Von der Handlung des Stücks über das Basteln der Requisiten bis hin zur Auswahl und dem Zusammenschnitt der Musik“, ergänzt Werche.

Im Land der Träume

Da das Stück für acht- bis neunjährige Kinder konzipiert ist, bleibt es kurzweilig und fantasiereich: Ein Kind legt sich abends schlafen und durchläuft verschiedene Träume, die es durch düstere Wälder, über freundliche Blumenwiesen und beeindruckenden Schlössern führen, bevor es am nächsten Morgen wieder erwacht. „Die Handlung wird beim Schwarzlichttheater vor allem über Bewegung, Bilder und Effekte vorangetrieben, weniger über Text“, betont Werche. Und das gelingt den Schülern vorzüglich.

Bei der Generalprobe sehen nicht nur Teile des Kollegiums zu, sondern auch die „Erz 11“, der elfte Jahrgang des Berufskollegs, ebenfalls mit dem Schwerpunkt Erziehung. Gemeinsam bilden sie die Probegruppe, die anschließend ihr Feedback zum Stück abgeben soll, bevor es in der kommenden Woche in seiner finalen Fassung vor zwei Klassen der Friedrich-Grillo-Schule aufgeführt wird.

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Hinter der Bühne werden die letzten Vorbereitungen getroffen, überprüft ob alle Requisiten an Ort und Stelle liegen: „Wir haben für jeden Traum ein eigenes Fach, damit nichts durcheinander gerät“, erklärt eine Schülerin.

Leuchtende Fische und Tanzeinlagen

Sobald es im Raum der kleinen Kellerbühne im Berufskolleg dunkel wird, ertönt ein sanftes Schlaflied und ein Gesicht schwebt durch die schwarze Bühnenlandschaft. In der leuchtenden Hand hält es einen Teddybären. Kaum entschwindet es ins Land der Träume, schwebt das Bettgestell davon und die ersten Fische schwimmen um den Kopf des Kindes herum. Es geht weiter auf eine freundliche Blumenwiese und zu einem eitlen König. Mit lustigen Tanzeinlagen, kurzen Eingangserklärungen zu den jeweiligen Szenen und jeder Menge beeindruckender, selbst gestalteter Requisiten holen sich die Schüler ihren verdienten Applaus beim Publikum ab.

„Ich habe noch nie Schwarzlichttheater gesehen, das war also etwas ganz Neues für mich, aber ich finde, ihr habt das klasse gemacht“, meint ein Schüler der elften Klasse in der anschließenden Feedbackgruppe. Viele seiner Mitschüler pflichten ihm bei, die Zwölftklässler haben mit ihrer Liebe zum Detail, einer Menge Kreativität und viel Humor überzeugt.