Gelsenkirchen. Weil der Mann sich gegen seine Festnahme wehrte, schlug ein Polizist ihm ins Gesicht. Er stürzte und zog sich eine tödliche Kopfverletzung zu.

Ein 44 Jahre alter Gelsenkirchener ist gestorben, nachdem ein Polizist ihn wegen seines Widerstandes gegen eine Festnahme niedergeschlagen hatte. Wie die Polizei Gelsenkirchen und die Staatsanwaltschaft Essen erst am Dienstagabend (6. Januar) mitteilten, hatte der Mann die Verletzungen schon am Neujahrstag erlitten.

Demnach war die Polizei am 1. Januar gegen 15 Uhr von einer 57-Jährigen wegen "häuslicher Gewalt" alarmiert worden. Während die Frau die Polizisten vor dem Haus im Gelsenkirchener Stadtteil Bismarck informierte, brach in der Wohnung ein Feuer aus, das der 44-Jähriger gelegt haben soll.

Während die Feuerwehr versuchte, den Brand unter Kontrolle zu bekommen, habe die Polizei zunächst mehrere Bewohner des Hauses in Sicherheit gebracht, heißt es weiter in der Mitteilung. Als die Beamten den 44-Jährigen festnehmen wollten, habe der sich gewehrt. Daraufhin habe ein Polizist dem wegen Gewaltdelikten bekannten Mann mit der Faust ins Gesicht geschlagen. Er sei zu Boden gestürzt und habe sich eine Kopfverletzung zugezogen.

Ermittlungen gegen Polizisten

Ein Notarzt habe den Verletzten vor Ort versorgt, dann sei er in ein Essener Krankenhaus gebracht worden, berichten Polizei und Staatsanwaltschaft. Wegen der schweren Brandstiftung erließ ein Richter des Amtsgerichts Essen Haftbefehl gegen den Verdächtigen. Am Freitag, 2. Januar, wurde der Verletzte in das Justizvollzugskrankenhaus in Fröndenberg verlegt.

Drei Tage später, am 5. Januar, wurde der 44-Jährige nach Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft wieder in die Essener Klinik gebracht. Warum er wieder zurückverlegt wurde, beantworteten Polizei und Staatsanwaltschaft am Dienstagabend nicht. In einer Pressemitteilung heißt es nur: "Das Justizvollzugskrankenhaus hielt seine Rückverlegung in das Essener Krankenhaus für erforderlich."

Am Dienstag starb der Mann im Krankenhaus. Zur Aufklärung des Sachverhaltes hat die Staatsanwaltschaft Essen ein Ermittlungsverfahren eingeleitet, in dem auch geprüft wird, ob der Polizist, der den mutmaßlichen Brandstifter geschlagen hat, "rechtmäßig" gehandelt hat. Zur Feststellung der Todesursache wird der Leichnam am Mittwoch obduziert.