Der Vorfall ist schier unglaublich. In was für Zeiten leben wir, wenn sich Ultra-Gruppierungen mit einer kriminellen Energie begegnen, die nicht mehr in Worte zu fassen ist? Dabei ist es völlig egal, wer hier wen attackiert und in welcher Zahl. Denn auch die Schalker sind ja nicht besser, wie sie im Juli des vergangenen Jahres bewiesen, als Maskierte aus ihren Reihen zwei Dortmunder Ultras samt Anwalt angingen. Noch haben Staatsanwaltschaft und Polizei nicht bestätigt, dass es sich bei dem Attentat vom Samstag, denn um nichts Geringeres geht es, um Hooligans des BVB handelt. Die Ereignisse aus den letzten Jahren legen diesen Schluss jedoch nahe. Auge um Auge, Zahn um Zahn – dies scheint die Handlungsgrundlage für die beiden tief verfeindeten Organisationen zu sein, die längst nicht mehr als Fußball-Anhänger bezeichnet werden dürfen. Sie müssen beobachtet und eher heute als morgen verboten werden, wenn sie als kriminelle Vereinigungen einzustufen sind. Wer sich zu diversen Gelegenheiten willentlich und wissentlich außerhalb des Rechtssystems bewegt, muss auch so behandelt werden. Gerade weil es ganz offensichtlich keinen positiven Selbstreinigungsprozess innerhalb der Szene gibt.