Gelsenkirchen. Am vergangenen Freitag verwandelte sich die Gelsenkirchener Innenstadt wieder in eine große Konzert- und Partyhalle. Anlässlich der sechsten Gelsenkirchener Musiknacht, präsentiert von Rolf Wagemann und der SPD Gelsenkirchen, spielten acht Bands in acht Kneipen in der City.

Wie immer konnten die Gäste einen Ansteckbutton kaufen, mit dem sie dann ohne weitere Eintrittskosten von Lokal zu Lokal ziehen konnten. Wo man an diesem Abend auch gerade in der Innenstadt unterwegs war, von überall hörte man die leisen Töne der Live-Musik, die zum Zuhören und Tanzen einluden.

In der Gaststätte Kenkenberg waren zum zweiten Mal Mr. Blue zu Gast, die eine Mischung aus Country und Rockabilly zum Besten gaben. Jeder Zentimeter Raum wurde hier zum Tanzen genutzt. „Die Musiknacht ist eine tolle Sache, bei der eigentlich noch viel mehr Kneipen mitmachen sollten“, sagte Conny Lethmate, die Inhabern der Kenke.

Tanzen zu schwungvollen Klängen

Auf dem Weg zum Extrablatt dröhnte einem schon von weitem der Klassiker „sweetsformysweet“ entgegen, den „The Chains“ zur Freude der vielen anwesenden Gäste spielten. Da es im Extrablatt besonders viel Platz zum Tanzen gibt, wurde dieser auch genutzt. Egal ob Paartanz oder Solo, kaum jemand konnte still sitzen bleiben und bewegte sich zu den schwungvollen Klängen der Musik.

Einem Mitarbeiter des Extrablatts, Nirosan Puthisigamany, ist etwas aufgefallen, das in dieser Nacht in allen teilnehmenden Lokalen ins Auge stach: „Das Publikum ist zum größten Teil über 50. Leider kommen zur Musiknacht kaum junge Besucher.“ Aber woran kann das liegen? Harald Rosner und Wolfgang Doebel, die ihre Tour im Stadtgespräch mit Gitarrenklängen und Gesang von Matt Waren starteten, erklären es so: „Junge Leute haben leider kaum noch Interesse an Live-Musik.“ „Die meisten spielen selbst kein Instrument mehr, was wirklich schade ist. Dabei spielt gerade Matt Waren atemberaubend Gitarre. Es ist eine Freude ihm zuzuhören“, sagte Rosner, der Lehrer an einer Gelsenkirchener Gesamtschule ist. Aber auch ohne die jungen Leute war die Stimmung hier ausgesprochen grandios, was nicht zuletzt an Inhaber Berni Biermann lag, der die Gäste zum Mitklatschen und Schunkeln animierte.

Gute Atmosphäre und günstiger Preis

Nach vier weiteren Stationen mit jeder Menge guter Atmosphäre und ausgezeichneter Live-Musik, fanden sich dann doch ein paar jugendliche Gäste. In der Gaststätte Unsinn „S“ ließ sich eine Gruppe Studenten zu Latino-Rhythmen von La Cubana ihr Bier schmecken. „Wir finden die Musiknacht super und versuchen für die nächsten Jahre immer mehr junge Leute dazu zu animieren, mitzukommen.

Für einen sehr günstigen Preis bekommt man hier viel geboten. Die Live-Musik gibt Gas und alle sind gut drauf. Unsere Stadt liegt uns am Herzen und mit solchen Veranstaltungen blüht Gelsenkirchen auf“, meinte etwa Dennis Meussen (26). Auch die 27-Jährige Jacky Thiel hat es sich mit ihrer Freundin nicht nehmen lassen, in allen Lokalen vorbeizuschauen. „Es macht viel Spaß zu tanzen oder sich die Musik einfach nur anzuhören und mitzusingen. Hier ist für jeden Geschmack etwas dabei. Ich komme wieder.“