Gelsenkirchen.. Das Sterben wird durch die Änderung der Friedhofsgebühren teurer. Mit den Stimmen der SPD-Mehrheitsfraktion verabschiedete der Rat die Vorlage - alle anderen Fraktionen stimmten dagegen. Nun soll die Bestattung im Reihengrab auf 2178 Euro steigen. Der SPD sei die Abstimmung nicht leicht gefallen.

Das Sterben in Gelsenkirchen wird noch teurer. Mit den Stimmen der SPD-Mehrheitsfraktion wurde die 15. Satzung zur Änderung der Friedhofsgebühren im Rat der Stadt verabschiedet (siehe: Infokasten) – alle anderen Fraktionen und Einzelmandatsträger votierten gegen die Vorlage.

Auch den Sozialdemokraten sei die Abstimmung für eine Gebührenerhöhung nach eigener Aussage nicht leicht gefallen. Frank Dupont erklärte dies für die Genossen, machte aber auch aus der Notwendigkeit keinen Hehl: „Der Gebührenhaushalt ist keine freiwillige Leistung. Auch wir mögen Erhöhungen nicht, aber es gibt auch keine Vorschläge, wie ansonsten Personalkosten von Gelsendienste gedeckt oder Pflegestandards der Friedhöfe aufrecht erhalten werden können.“

Mit fiktiven Zahlen gerechnet

Das war gerade den Grünen und der CDU zu einfach. Burkhard Wüllscheidt vermisste nach den intensiven Diskussionen der letzten Tage, u.a. im Betriebsausschuss Gelsendienste, eine Transparenz in der Darstellung des Wirtschaftsplanes. „Wenn wir in Gelsenkirchen seit vielen Jahren eine stabile Zahl von Sterbefällen haben, die im Mittel bei 2600 pro Jahr liegt, warum wird dann über einen Wirtschaftszeitraum von vier Jahren mit 3000 fiktiven Sterbefällen gerechnet?“, fragte der Bündnisgrüne. Dies sei seiner Meinung nach der falsche Ansatz und führe zu der aktuell massiven Erhöhung, die bei jährlicher Prüfung und Anpassung deutlich moderater im unteren einstelligen Bereich hätte liegen können, „so wie in der Vergangenheit auch“.

Drei Gründe dagegen

Für die CDU-Fraktion erläuterte Alfred Brosch das Nein zur Erhöhung aus drei Gründen: „Wir sagen nein aufgrund der prozentualen Erhöhung. Wir sagen nein aufgrund der fehlenden Friedhofsbedarfsplanung und wir sagen nein, weil der Politik keine alternative Lösung als diese Erhöhung vorgestellt worden ist.“

Die Christdemokraten hätten den Antrag, wie die Grünen auch, gerne wieder zurück in die Beratung des Betriebsausschusses geschickt, um ein anderes Modell zu entwickeln. Brosch: „Wir würden uns an dieser Stelle auch wünschen, dass externe Berater die Diskussion begleiten, um vielleicht zu anderen Lösungen zu kommen."