Gelsenkirchen-Buer. Knapp 400 geladene Gäste und etwa genauso viele Gelsenkirchener auf der Urbanusstraße in Buer empfangen den Nationaltorwart. Er erhält großes Lob für das Projekt und erklärt: „„Mit der Kids Foundation möchte ich mein Glück teilen und meiner sozialen Verantwortung gerecht werden“.
„Ich bin stolz, dass er dieses Haus geschaffen hat, dass er an andere Kinder denkt, die kein warmes Essen haben“. Wilhelm Leitheiser, Manuel Neuers 89-jähriger Opa, hat es sich in der ersten Reihe bequem gemacht. Zusammen mit knapp 400 geladenen Gästen und mindestens genau so vielen Gelsenkirchenern, die durch die Scheiben von der Straße aus einen Blick auf den wohl beliebtestens Ex-Bürger werfen wollen.
Der Opa wird noch eine Weile warten müssen, bis er an diesem Sonntagnachmittag ein persönliches Wort mit seinem Enkel sprechen kann. Um 17.02 Uhr fährt Manuel Neuer zusammen mit Oliver Bierhoff auf den Schulhof der Urbanus-Schule. Schwarze Jeans, hellblaues Hemd, blaues Jackett. Bodenständig, wie immer. Doch jetzt sind erstmal Reden angesagt.
Neuer steht zwischen einer Traube von Kindern und lauscht seinen Vorrednern. „Bei dem sind nicht nur Bälle, sondern auch Kinder gut aufgehoben“, sagt einer. Gelsenkirchens Oberbürgermeister Frank Baranowski kann sich an keinen Prominenten erinnern, der der Stadt mit einem solchen sozialen Engagement „Danke“ gesagt hat. Nennt Neuer ein Vorbild. Gerät ins Schwärmen, als er anerkennend lobt: „Er kann sich daran erinnern, wo er hergekommen ist.“
„Ich freue mich, wenn die Kinder glücklich sind“.
Und Neuer? Der macht den Eindruck, als würde er jetzt lieber zwischen den Kindern oder mit ihnen verschwinden. Der Tumult um seine Person scheint ihm unangenehm zu sein.
„Ich mache das nicht für mein Ego“, sagt Manuel Neuer später. „Mit der Kids Foundation möchte ich mein Glück teilen und meiner sozialen Verantwortung gerecht werden“, erläutert er. „Ich freue mich, wenn die Kinder glücklich sind“. Neuer ist nicht der Mann der langen Reden. Er verlässt das Podium, kehrt zu den Kindern zurück und geht mit ihnen zu „seinem Haus“. Montiert ein Schild. Lächelt, als etwa 100 bunte Luftballons von den Kleinen in den abendlichen Bueraner Himmel steigen und macht ganz schnell – noch bevor Kaplan Marius Schmitz von St. Urbanus und Pfarrer Klaus Venjakob von Trinitatis eine kleine ökumenische Predigt halten – ein Selfie. Von sich, den Kindern und dem Haus.