Gelsenkirchen-Hassel. Nach den Abbrucharbeiten ist von der ehemaligen Zeche Bergmannsglück nur noch eine Brache übrig geblieben. Dort soll es In Zukunft viel Platz geben für Dienstleistungen und Kultur. Das Areal wird bald aus der Bergbauaufsicht entlassen.

Das Schlimmste ist überstanden: Die schweren Lkw sind mit dem Bauschutt der ehemaligen Schachtanlage Bergmannsglück abgezogen. Nur noch das alte Fördermaschinenhaus hält die Erinnerung an die Kohleförderung wach. Die Zechenbrache, schon seit geraumer Zeit genutzt als Betriebshof für die vier Dienstleistungsunternehmen des Wohnungskonzern Vivawest, steht kurz vor der Entlassung aus der Bergaufsicht.

„Der Abbruch war noch einmal anstrengend“, blicken Volker Duddek und Kim Troldner auf die vergangenen Monate zurück, in denen die Abbruchzange ganze Arbeit geleistet hat und Gebäude und Hallen zu Bauschutt wurden. Die beiden Mitarbeiter der RAG Montan Immobilien begleiten die Umwandlung einer zehn Hektar großen Industrie- zu einer Gewerbefläche. Statt Förderturm und Schachtanlagen werden zukünftig Fuhrparks, Lager und Werkstätten das Areal bestimmen, das sich nicht mehr hinter einer Zechenmauer verstecken wird.

„Der vordere Teil zur Bergmannsglückstraße wird baulich nicht genutzt“, erläutert Kim Troldner. Der Randstreifen soll zu einer Ausstellungsfläche hergerichtet werden, auf der die Landschaftsgärtner der HVG ihr Handwerk präsentieren können. Und dort, wo Bergmannsglückstraße und Heinrich-Müller-Weg zusammentreffen, wird ein Biotop ausgestaltet, das das Oberflächenwasser aufnehmen und in die Kanalisation führen wird.

„Nicht schick, aber schon nutzbar“

Quasi mitten auf der Fläche verbleibt das Fördermaschinenhaus, ein Zeuge der Hasseler Bergbaugeschichte, dessen zukünftige Nutzung noch nicht endgültig geklärt ist. „Es ist noch nicht schick, aber schon nutzbar“, beschreibt Kim Troldner den jetzigen Zustand. Das Serviceunternehmen Vivawest Dienstleistungen hat dort schon interne Veranstaltungen stattfinden lassen. Auch eine Bühne ist bereits vorhanden, zwei historische Fördermaschinen warten auf ihre Pflege. Die Gemeinschaft Bergmannsglücker Vereine hat ja bekanntlich Interesse angemeldet.

Troldner könnte sich vorstellen, dass auch mit dem Maschinenhaus ein Platz für Kultur geschaffen werden könnte. Es wäre nicht der einzige dort. Denn am Rand zur Bergmannsglückstraße reifen die Pläne für das Schalthaus Bergmannsglück heran, wo unweit zur Galerie Alfred-Schmidt-Haus eine Spielstätte für Musik und Theater entsteht.

Kaum Altlasten

Die Aufbereitung des Geländes nimmt zwar viel Zeit in Anspruch, hält sich aber vom Aufwand her in Grenzen. Denn: Auf Bergmannsglück gibt es kaum Altlasten. Die belasteten Böden der vereinzelten „Hot Spots“ konnten zur Entsorgung abtransportiert werden und mussten nicht - wie auf Hugo oder dem Kokereigelände - zu einem hügelartigen Sicherungsbauwerk aufgeschichtet und abgedichtet werden.