Gelsenkirchen-Hassel.
Es kam daher wie ein Straßenfest und doch war es mehr, das Sommerfest der Gemeinschaft Bergmannsglücker Vereine (GBV). Gefeiert wurde das fünfjährige Bestehen der Gemeinschaft. Und da war es Ehrensache, dass sich die 15 Mitgliedsvereine allesamt einbrachten und mitfeierten.
„Wir würden das Fest gerne fortführen“, so Reinhard Ostermann, der Geschäftsführer der GBV. „Die Frage ist, an welchem Ort, ob hier, oder vielleicht an einem neuen Ort“, spielte er darauf an, dass die Gemeinschaft noch immer eine Heimat sucht. Ins Auge gefasst hat sie nun die Kirche St. Theresia an der Polsumer Straße.
Kirche als Zentrum des Stadtteils
Seit Jahren schon wird diese nicht mehr für Gottesdienste genutzt. „Wir machen Kirche zu dem, was sie ist: ein Zentrum des Stadtteils“, beschrieb Ostermann grob das Konzept, das man realisieren möchte. „Die ersten Gespräche sind geführt, nun muss man weiter sehen.“ Bald schon will man sich an den neuen Propst wenden und auch ihm die Pläne vorstellen. Ganz ungewöhnlich ist die Idee übrigens nicht, gründete sich doch die GBV, als vielen Gruppen und Vereinen durch den Abriss der Kirche Christus König die Heimat abhanden kam. „Jetzt machen wir die Reise der kleinen Schritte.“
Das Sommerfest schlug da ein wenig aus der Bahn, wartete es doch mit drei Tagen buntem Programm auf und war ein großer Schritt. Am Freitag gab es an der Gräffstraße einen „Bayrischen Abend“ mit dem Horster Trachtenverein und Musik von den „Revier-Steierern“. Der Samstag war zunächst den Kindern gewidmet, bot ein Bühnenprogramm für die Kleinen und jede Menge muntere Spiele. So durften sich die Kleinen etwa, in Fat-Suits geschlüpft, als Sumo-Ringer versuchen. Das Tolle daran: Die Kinder konnten nach Herzenslust schubsen und raufen, die Verletzungsgefahr war durch die dicke Polsterung gleich Null. Besonders froh war Reinhard Ostermann, tatsächlich alle Kindergärten aus dem Stadtteil für die Teilnahme gewonnen haben zu können. Und so standen Kinder aus sechs Einrichtungen auf der Bühne und gestalteten das Programm.
Ein Abend für Schlagerfans
Am Samstagabend kamen Schlagerfans auf ihre Kosten, durften zur Musik von Frank Wendler und Thorsten Sander feiern. Gospel von den „Seelenrockern“ gab es am Sonntag zum Auftakt, bevor es dann folkloristisch zuging. Zum Abschluss ging es in der Zechensiedlung „Back to the roots“ mit dem Knappenchor St. Barbara. Parallel dazu boten die Sportvereine aus der GBV ein bewegendes Programm an. „Das ist ein tolles Miteinander. Das macht Spaß und ist gut so“, so Ostermann.
Eine Chronik der ersten fünf Jahre der Vereinsgemeinschaft gab es am Wochenende noch nicht. Allein in der Festzeitschrift waren Bilder zu sehen von den bereits durchgeführten Aktionen, den „Schachtzeichen“ oder der „ExtraSchicht“. „Aber man hat sich mit der Bitte an uns gewandt, gemeinsam mit dem Geschichtskreis eine Chronik für den Stadtteil zu schreiben“, erzählte Reinhard Ostermann. Und darin werde sicher auch die GBV eine Rolle spielen.