Gelsenkirchen-Buer. Das alte Karstadt-Haus an der Hochstraße in Buer lädt nach umfangeicher Renovierung mit herausgeputzter Fassade zum Hingucken ein. Die nächsten Einzelhandelsmieter ziehen in wenigen Tagen ins Erdgeschoss des ehemaligen Warenhauses ein.

Karstadt in Buer: Seit 101 Jahren bestimmt das Warenhaus an der Hochstraße das Erscheinungsbild des buerschen Zentrums. Auch wenn noch ein Teil der Fassade mit großformatigen Planen verdeckt ist: An der Luciagasse und teilweise auch schon an der Hochstraße zeigt sich die Immobilie nach umfangreicher Sanierung in modernem, zurückhaltendem Chic. Nachdem das Spielwarenfachgeschäft Quernheim bereits eingezogen ist, dauert es nicht mehr lange, bis die nächsten Mieter kommen werden. Anfang September, so ist zu hören, steht die Eröffnung des außen wie innen renovierten Hauses an.

Einzelhandel im Erdgeschoss

Sandgestrahlt und damit aufgehellt die Fassade, im Erdgeschoss großformatige Erdgeschoss-Fenster mit schwarzen Rahmen und Streben, die von ihrer Gliederung her einen bewussten Gegensatz bilden zu schmalen Fensterstreifen der Obergeschosse: So wird schon in der Formensprache die unterschiedliche Nutzung des Gebäudes deutlich. Das Erdgeschoss bleibt dem Einzelhandel vorbehalten, das erste Obergeschoss wird ein Fitnesscenter belegen, das zweite Obergeschoss ist für Stadtbibliothek und VHS reserviert, in den verbleibenden Etagen werden Wohnungen entstehen. Zu den Nutzern des Erdgeschosses zählen neben Quernheim das Damenmodehaus Gerry Weber, die holländische Xenos-Kette mit Dekorationsartikeln, der Drogeriemarkt Rossmann sowie ein asiatischer Schnellimbiss.

Eröffnung im September

Hinter den Kulissen des ehemaligen Warenhauses laufen die Vorbereitungen für die Eröffnungsfeier. Spätestens dann wird der in Buer immer noch gängige Begriff Karstadt Geschichte sein. Denn das alte Haus mit dem frischen Gesicht wird auch einen neuen Namen erhalten. Und dieser Name soll kein Kunstwort sein, sondern bewusst Bezug nehmen auf Buer.

Siegbert Panteleit, Sprecher der Buer-Management-GmbH, aus deren Kreis die neuen Eigentümer des Gebäudes stammen, freut sich über den Zeitplan, der eingehalten werden konnte: „Damit sind wir früher fertig geworden als der Umbau des Löhrhof-Centers in Recklinghausen.“ Auch wenn beide Projekte nicht miteinander verglichen werden können - in Buer die Wiederbelebung eines Warenhaus-Erdgeschosses mit ausgesuchtem Einzelhandel durch privates Engagement, in Recklinghausen der von internationalen Investoren getriebene Umbau eines nicht mehr zeitgemäßen Einkaufszentrum in ein „Palais Vest“ mit knapp 42 000 Quadratmetern Verkaufsfläche - verweist Panteleit auf die Vorzüge des buerschen Standortes: „Buer ist eine richtige Stadt, in der klassisches Einkaufen noch möglich ist.“ Das Warenhaus alter Prägung ist passé. Panteleit: „Die jetzige Nutzung zeigt, was heute möglich ist.“