Die Gefahr durch herabstürzende Äste und kippende Bäume ist noch lange nicht gebannt. Wie lange die Aufräumarbeiten in den Wäldern im Norden noch dauern, mag keiner konkret sagen. Erste Schätzungen gehen von Verlusten bis zu 80 000 Euro pro zerstörtem Hektar Wald aus.

Auch wenn die Läufer und Wanderer bereits mit den Hufen scharren: Die Parks und Wälder im Norden der Stadt bleiben nach dem schrecklichen Pfingststurm weiter geschlossen. „Wir sind immer noch auf den Straßen und an Schulen unterwegs“, sagt Tobias Heyne, Sprecher der Gelsendienste. Auf der Prioritätenliste lägen die Parkanlagen weit hinten. Von daher rät Heyne dringend davon ab, den Stadtwald oder die Berger Anlagen zu betreten.

„Noch immer können lose Äste herunterfallen“, warnt auch RVR-Förster Matthias Klar, der vornehmlich im Emscherbruch unterwegs ist. Zwar habe der RVR in dem Waldgebiet rund um den Ewaldsee die Wege inzwischen freigeräumt.

Baumpate werden – jede Spende hilft

Spenden auf das Konto von Naturschutzbund Nabu und WAZ, Stichwort „Baumpate“, Konto 11 21 223, Bank für Sozialwirtschaft, BLZ 370 205 00, IBAN DE72 3702 0500 000 11 21 223, BIC BFSWDE 33 XXX. Wer eine Spendenquittung (ab 100 Euro) benötigt, nenne auf der Überweisung seine Anschrift. Der Beleg wird dann zugesandt.

Oder melden Sie sich bei uns per Brief: Westdeutsche Allgemeine Zeitung, Aktion „Waz pflanz Bäume“, Friedrichstr. 34-38, 45128 Essen. E-Mail: baumpate@waz.de

Aber neben herabstürzenden Ästen sieht der Förster noch eine weitere Gefahr: Ganze Bäume können auch weiterhin umkippen. „Wir können nicht jede Wurzel kontrollieren“, sagt Klar. Sollte ein Baum durch den Pfingststurm Ela bereits angegriffen worden sein, könnte eine mittelschwere Böe – mehr als vier Wochen nach dem verheerenden Sturm – den Baum zum Fallen bringen.

150 Bäume in den Berger Anlagen

Zwar gibt es bis heute keine konkreten Zahlen zu den Schäden, die Ela angerichtet hat. Aber erste Schätzungen. Von den etwa 3500 Bäumen, die bis Juni die Berger Anlagen begrünten, seien 150 entweder umgekippt oder müssten noch gefällt werden. Schätzt Gelsendienste. „Wir gehen zur Zeit davon aus, dass etwa fünf Prozent des Bestandes betroffen ist“, erläutert Heyne.

Auch im Westerholter Wald und der Löchterheide, dem Waldgebiet zwischen Buer und Westerholt, das dem Grafen Carlo gehört, zeichnet sich ein immenser Schaden ab. Etwa ein Viertel des durchschnittlichen Jahreseinschlages von 3800 Festmetern – also etwa 950 Festmeter Holz – habe der Sturm hinweggerafft, erklärt Graf Carlo von Westerholt. Auch er bittet alle Naturliebhaber, die Wälder vorläufig nicht zu betreten.

15 000 Euro pro Hektar für den Pflanzenankauf

RVR-Förster Matthias Klar wird noch etwas konkreter: „In meinem Revier zwischen Gelsenkirchen und Castrop-Rauxel sind etwa 20 bis 25 Hektar Freifläche durch den Sturm entstanden“, sagt er. Pro Hektar müsse man etwa 15 000 Euro für den Pflanzenankauf und die Wiederbegrünung einkalkulieren. Rechne man die Kosten für die Aufräumarbeiten hinzu, habe Ela pro zerstörtem Hektar Wald einen Schaden von etwa 80 000 Euro angerichtet. Vorsichtig geschätzt.