Gelsenkirchen-Buer. Er ist einer der ältesten Vereine und feiert in diesem Jahr sein 105-jähriges Bestehen: Der Imkerverein Gelsenkirchen will sich bei einem Tag der offenen Tür am Sonntag, 29. Juni, in seinem Vereinsheim in Scholven wieder einmal der Öffentlichkeit präsentieren.
Er ist einer der ältesten Vereine und feiert in diesem Jahr sein 105-jähriges Bestehen: Der Imkerverein Gelsenkirchen will sich bei einem Tag der offenen Tür am Sonntag, 29. Juni, in seinem Vereinsheim in Scholven wieder einmal der Öffentlichkeit präsentieren.
52 Mitglieder hat der Imkerverein derzeit, dessen lange Geschichte mit einem Kassenbuch aus dem Jahr 1909 belegt ist. Zwar hat es in jüngster Zeit ein paar Neuzugänge gegeben, doch Fakt ist, dass die Mitglieder im Schnitt 60 bis 65 Jahre alt sind, bedauern der erste Vorsitzende Hubert Plum und sein Vorstandskollege Andreas Hörner. Früher waren es häufig Lehrer und Landwirte, die sich der Imkerei verschrieben hatten. Mit der Zuwanderung aus Schlesien und Ostpreußen kamen dann auch viele Bergleute dazu. Die hatten oft einen Schrebergarten für die Eigenversorgung und damit auch Platz für Bienenstöcke. In der Satzung für Schrebergärten in Gelsenkirchen war sogar ausdrücklich festgeschrieben, dass Bienenstöcke in den Schrebergärten stehen sollten. Und das mit gutem Grund: „60 Prozent der Blüten, Obstbäume und Sträucher werden von Honigbienen bestäubt“, erzählt Imker Plum. In einem Umkreis von drei Kilometern sind die fleißigen Tiere unterwegs und sorgen mit ihrer Bestäubungsleistung dafür, dass alles wächst und gedeiht. „In der Landwirtschaft sind sie unentbehrlich“, betonen die beiden Imker. Honigbienen gelten in Europa als die drittwertvollsten Haustiere nach Rind und Schwein.
Bedrohung durch Varoamilbe
Allerdings sind sie nicht ungefährdet. Seit einigen Jahren macht den Bienenvölkern die aus Asien eingeschleppte Varoamilbe zu schaffen – würden die Imker nicht vorbeugende Maßnahmen ergreifen, hätten die Bienen gegen diesen Parasiten keine Überlebenschancen. Probleme gibt es auch mit Insektiziden, die in der Landwirtschaft eingesetzt werden und die nicht immer bienenfreundlich sind.
Und schließlich haben sich auch die Umweltbedingungen verändert. Zwar sind die Bienen durchaus anpassungsfähig, doch ohne die Pflege der Imker könnten sie in der freien Natur kaum überleben.
Sommerbiene lebt nur drei Wochen
Ohnehin lebt die Sommerbiene nur rund drei Wochen, die Winterbiene vielleicht sechs Monate, die Königin etwa vier Jahre. Etwa 2000 Bienen können am Tag entstehen, ein Volk hat 40 000 bis 50 000 Bienen.
Mit der weit verbreiteten Angst vor dem Bienenstich räumen Hubert Plum und Andreas Hörner gleich auf: „Bienen greifen nur an, wenn sie sich bedroht fühlen.“ Die Torte auf dem Gartentisch lässt sie völlig kalt.
Umweltdiplom für Kinder
Das und vieles mehr können Schüler und Kindergartenkinder beim Imkerverein Gelsenkirchen lernen, der auch regelmäßig das Umweltdiplom vergibt. Auch in den Ferien werden die Imker „die Sache mit den Bienen erklären“, berichtet der Vorsitzende Plum vom geplanten Besuch der offenen Ganztagsgruppe einer Grundschule.