Gelsenkirchen-Buer.

Um besser auf die Bedürfnisse von alten und altersverwirrten Menschen bei der Pflege und ärztlichen Behandlung einzugehen, haben sieben katholische Krankenhausträger das Geriatrienetz Ruhrbistum gegründet. In Gelsenkirchen beteiligen sich daran das St. Josef-Hospital in Horst und das Elisabeth-Krankenhaus in Erle.

Die jetzt vereinbarte Zusammenarbeit und der Erfahrungsaustausch der Kliniken fußen auf der Erkenntnis, dass sich der ältere Patient immer noch den starren Abläufen in den Krankenhäusern anpassen muss, dass sich viele Krankenhäuser immer noch nicht auf die älter werdende Gesellschaft eingestellt haben. Im Gegensatz zu den Einrichtungen in Horst und in Erle, wo die Altersheilkunde schon seit vielen Jahren einen besonderen Stellenwert besitzt.

Die Geriatrie des Elisabeth-Krankenhauses versorgt im Jahr rund 1000 Patienten, der Fachabteilung stehen offiziell 45 Betten zur Verfügung, Mitte Oktober vergangenen Jahres wurde eine eigene Demenz-Station mit zehn Betten und geschulten Betreuungsmitarbeitern zur Unterstützung des Pflegepersonals eröffnet. Dr. Willi Leßmann, Leitender Arzt in der Erler Geriatrie: „Ältere Patienten sollten so lange wie möglich selbstständig in ihrem häuslichen Umfeld leben können.“ Deshalb müsse das Ziel sein, den Übergang in die vollstationäre Pflege möglichst lange hinaus zu zögern. In der Behandlung älterer Menschen dürften Ärzte und Pflegepersonal nicht nur die „Akutsituation“ im Blick haben. Aus diesem Grund würden Patienten, die 70 Jahre und älter sind, schon bei der Aufnahme ins Krankenhaus speziell auf geriatrische Besonderheiten untersucht. Und bei der Entlassung müsse geklärt sein, ob der ältere Patient zu Hause auf begleitende Hilfen angewiesen ist.

Auf gutem Weg

Dr. Andreas Reingräber, Chefarzt der Geriatrie am St. Josef-Krankenhaus, verweist auf die zahlreichen Angebote, die die Behandlung älterer Menschen in Horst begleiten: Dort ist die Fachstelle Demenz der Caritas angesiedelt, unterhält die Alzheimer-Gesellschaft eine Beratungsgruppe, finden Patienten eine Sportgruppe, können sich Angehörige in der Pflege weiterbilden, gibt es für das Personal besondere Vorgaben für den Umgang mit älteren Menschen in der Notaufnahme. Seit 2006 wird die Geriatrie-Kompetenz des Krankenhausverbundes KKEL in Horst gebündelt, die zuvor im St. Antonius-Krankenhaus in Kirchhellen und im ehemaligen Hedwig-Hospital in Resse zu finden war. „Wir sind auf einem guten Weg“, ist Reingräber überzeugt und verweist darauf, dass Krankenhäuser in dieser Beziehung noch einen „gigantischen Nachholbedarf“ haben.