Der Bauernverband äußert Angst vor höheren Preisen bei Saisonware. Buersche Bauern sehen das anders. Zumal sie keine Saisonarbeiter einstellen müssen. „Auf unserem Hof arbeiten ordentlich bezahlte Arbeitskräfte das ganze Jahr“, sagt Cäcilia Wolter-Hennewig vom Wolterhof.
Kaum ist der Mindestlohn beschlossen, äußert der Deutsche Bauernverband die Vermutung, dass Spargel und Erdbeeren in der im April startenden Saison teurer werden könnten – sollte es für die Spargelbauern keine Sonderregelungen geben.
Denn durch den Mindestlohn, so Bernhard Krüsken, Generalsekretär des Bundes, in der Osnabrücker Zeitung, seien die Bauern gezwungen, Obst und Gemüse durch die höhere Bezahlung von Saisonarbeitern, teurer zu verkaufen.
Arbeiter „werden ordentlich bezahlt“
Bei den ansässigen Bauern im Gelsenkirchener Norden ist Mindestlohn kein Thema. „Auf unserem Hof arbeiten ordentlich bezahlte Arbeitskräfte das ganze Jahr“, äußert sich Cäcilia Wolter-Hennewig vom Wolterhof. Deshalb werde sich, soweit das vorauszuschauen ist, nichts an den Preisen ändern.
Auf dem Resser Eckermannshof ist die Situation ähnlich. Auf dem Feld selbst ist ganzjährig ein Mitarbeiter eingestellt. „Als Saisonarbeiter haben wir einige Verkäuferinnen, aber da haben wir in den vergangenen Jahren schon über 8,50 Euro gezahlt“, sagt Mechthild Föker.
Keine Saisonarbeiter
Aus ihrer Sicht sei dies auch nur fair. „Schon alleine für eine Putzfrau zahle ich zehn Euro. Da ist es doch selbstverständlich, dass ich auch für andere Kräfte der Arbeit entsprechend bezahle“. Deshalb schließt sie Preiserhöhungen, zum Beispiel bei Spargel, vorerst aus. „Ich weiß natürlich nicht, wie das bei Bauernhöfen ist, die ausschließlich Stecher bezahlen, aber wir halten an unseren Konditionen weiterhin fest.“
Bleibt zu hoffen, dass das Wetter in den nächsten drei Monaten Spargel-kompatibel ausfällt: Denn wenn die Ernte in dieser Saison gut ausfällt, haben Kunden der buerschen Bauern keine Preissteigerungen zu befürchten.