Im Ratsbürgerentscheid der Stadt sprachen sich die Gladbecker vor zwei Jahren gegen den Ausbau der B 224 zur A 52 aus. Jetzt endet die Bindungsfrist. Gegner und Befürworter melden sich erneut zu Wort. Erstere betonen vor allem die wirtschaftliche Bedeutung für die gesamte Region.
Anno 2012, an einem Sonntag im März, schrieb Gladbecks Bürgerbewegung Geschichte: Im allerersten Ratsbürgerentscheid der Stadt sprachen sich die Gladbecker am 25. März vor zwei Jahren mehrheitlich gegen eine Beteiligung der Stadt an einem Ausbau der B 224 zur A 52 auf dem Stadtgebiet aus. Damit legten sie auch den Verkehr auch auf Bueraner Stadtgebiet weiter lahm.
Das Angebot von Bund und Land für den Bau eines 1,5 KM langen Tunnels auf Gladbecker Stadtgebiet war vom Tisch. „Vertane Chance“, ärgerten sich die Befürworter des Ausbaus. An vorderster Front damals: Gelsenkirchen MdL Oliver Wittke (CDU).
Dienstaufsichtsbeschwerde
Zwei Jahre lang galt dieser Ratsbürgerentscheid. Pünktlich zum Ende der Bindungsfrist – theoretisch könnte der Rat der Stadt Gladbeck jetzt neu entscheiden – kommt wieder Fahrt auf. Das Bürgerforum Gladbeck hat eine Aktionswoche organisiert, um ihre Vorstellungen einer mobilen Zukunft ohne Autobahn publik zu machen.
Und auch die Initiative „BI Stoppt A 52“, um die es in den letzten zwei Jahren still geworden war, meldet sich zu Wort – und das gleich mit schwerem Geschütz: Die BI wendet sich mit einer Dienstaufsichtsbeschwerde gegen NRW-Verkehrsminister Michael Groschek an Ministerpräsidentin Hannelore Kraft. Der Vorwurf: Der Minister, der im Juli 2013 ein Kompromisspaket für Verkehrsmaßnahmen im Revier vorgelegt hatte, verknüpfe die Vergabe von Fördermitteln für Barrierefreiheit mit dem Bau einer Autobahn und eines Autobahnkreuzes.
Kompromissvorschlag des Ministers
Doch auch von Seiten der Autobahn-Befürworter werden Stimmen wieder lauter, zumal ja
der Ausbau der B 224 zur A 52 auf Bottroper Gebiet in Groscheks Kompromissvorschlag befürwortet wird. So hat sich der Bottroper CDU-Bundestagsabgeordnete Sven Volmering in einem Schreiben an Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) klar für einen Ausbau ausgesprochen – vor allem wegen der wirtschaftlichen Bedeutung für die gesamte Region. Die gleichen Argumente führt auch Gelsenkirchens MdB Oliver Wittke an.