Gelsenkirchen-Beckhausen. Wilhelm Schleweis und seine Mitstreiter wollen die Idee von der Inklusion für die Begegnungsstätte an der Braukämperstraße nicht in Vergessenheit geraten lassen. Immer donnerstags sind sie an der Braukämperstraße anzutreffen, zum Beispiel, um den Bauerngarten wieder in Schuss zu bringen.

„Wir sind kein Verein, wir sind gar nix“, sagt Wilhelm Schleweis. Und dennoch haben er und seine Mitstreiter Manuela Bastien und Holger Graap viel vor. Sie wollen mit ihrem ehrenamtlichen Engagement dem Hof Holz nichts weniger als die Inklusion, also das selbstverständliche Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung, zurückgeben. Und damit in Erinnerung rufen, dass der ehemalige Bauernhof an der Braukämperstraße in Beckhausen von der Ursprungsidee nicht nur ein Gastronomiebetrieb, sondern auch eine Begegnungsstätte ist.

Auch wenn zur Zeit immer noch geprüft wird, ob für Hof Holz ein Insolvenzverfahren eröffnet werden kann, hat sich der 56-jährige Schleweis, der an der Horster Straße 240 „Wilhelms Weichholzwerkstatt“ betreibt, nicht davon abhalten lassen, sich für den Fortbestand von Hof Holz einzusetzen. Einmal in der Woche, immer donnerstags ab 9 Uhr, sind er und seine Freunde auf dem Hofgelände zu finden - um zu klönen, aber auch um mitanzupacken. Es darf dort Doppelkopf oder Boule gespielt oder bei der Reparatur der Pfeil-und-Bogen-Anlage mitangepackt werden. Es darf alles gemacht werden, „was Spaß macht und dem Hof hilft“, lautet die Devise. Mittlerweile hat Schleweis Kontakt aufgenommen zu den Kindergärten in der Nachbarschaft. Dort hat er geworben für den Bauerngarten, der brach liegt und wieder in Schuss gebracht werden müsste. Ein Vorschlag, der von den Einrichtungen gerne aufgegriffen wurde.

Natürlich kann das Projekt nicht von drei Menschen allein gestemmt werden. Deshalb benötigt das Trio Unterstützung. Wer sich über die Idee informieren möchte und sich vor Ort überzeugen möchte, wo Hilfe am meisten benötigt wird, ist immer donnerstags auf Hof Holz willkommen. Ab 9 Uhr steht er bei Fragen und für Auskünfte auf dem Hofgelände zur Verfügung. Wer handwerklich begabt ist, ist dort ein gern gesehener Gast. Aber auch Menschen, die Erfahrung haben im Umgang mit Menschen mit Behinderungen. Um Arbeitsgeräte zu deponieren und um einen trockenen Platz für einen Plausch zu haben, hat Schleweis drei Bauwagen herangeschafft.

Die Wunsch-Liste der Privat-Initiative ist lang. Sie hofft auf weitere Mitstreiter, benötigt aber auch noch Unterstützung und Spenden in Form von Spielzeug und Gartengeräten. Sponsoren sind natürlich auch gern gesehen. Schleweis denkt dabei nicht so sehr an finanzielle Unterstützung, sondern eher an die Leihgabe eines Mini-Baggers, um grobe Erdarbeiten ausführen zu können. Der Kontakt zu den Förderschulen soll wiederhergestellt, das äußere Erscheinungsbild des Hofes verbessert werden. Und ein Erlebnispädagoge müsste wieder her, um auf spielerische Art und Weise als Bindeglied zwischen behinderten und nicht-behinderten Menschen zu wirken.

Auf Hof Holz, so scheint’s, gibt es noch viel zu tun.