Der buersche Schriftsteller Bernhard Bömke, der 2002 80-jährig verstarb, schrieb in den 50er und 60er Jahren 300 Westernromane. Jetzt erscheinen sie gekürzt wieder.

Irmtraut Bömke schenkte Siegfried Günter einen Original-Larry-Lash. Bild : Thomas Schmidtke / waz
Irmtraut Bömke schenkte Siegfried Günter einen Original-Larry-Lash. Bild : Thomas Schmidtke / waz © WAZ

Seine Bücher erreichten eine Millionenauflage, sage und schreibe 300 Romane schrieb Bernhard Bömke 17 Jahre lang in den 50er und 60er Jahren. Monat für Monat, „fast wie am Fließband”, sagt seine Witwe Irmtraut Bömke. Seit einiger Zeit erleben sie eine Renaissance und erscheinen - gekürzt - als Romanhefte am Kiosk.

Bernhard Bömke, der Bueraner, der 2002 80-jährig verstarb, war studierter Kunstmaler, wurde aber einem breiten Publikum bekannt als „Larry Lash”, „King Keene” oder „L. Ranger”. Das waren seine Pseudonyme, unter denen er Westernromane schrieb. „Der erste war ,Der schwarze Reiter', der erschien 1950”, erinnert sich Irmtraut Bömke, die seit langem in Westerholt wohnt. Herausgebracht wurde er vom Feldmark-Verlag in Marl vor allem für Leihbüchereien, die es damals an allen Ecken gab, wie ihr Cousin Siegfried Günter noch genau weiß. „Für fünf Pfennig konnte man die dort ausleihen.”

1953 wechselte Bernhard Bömke zum Mülbüsch-Verlag nach Castrop-Rauxel. „Als dessen Besitzer 1967 aus Altersgründen aufhörte, beendete auch mein Mann die Schreiberei”, so seine Frau, die Siegfried Günter, den sie erstmals seit 40 Jahren als Folge seiner Familienforschungen wiedertraf, ein Original-Exemplar des Romans „Er nahm den Stern”, der Mitte der 50er Jahre erschien, schenkte. „Der passt gut in meinen Bergmanns-Hobbykeller”, so Günter, „außerdem wird sich meine Tochter, eine Bibliothekarin, freuen.” Viele Original-Bömke-Bücher gibt es nämlich nicht mehr.

Berhard Bömke alias Larry Lash verstarb 2002.
Berhard Bömke alias Larry Lash verstarb 2002. © Fremdbild

Nach seinem Ende als Schriftsteller arbeitete Bernhard Bömke bis zu seiner Pensionierung in der Stadtbibliothek und widmete sich verstärkt seiner Malerei und organisierte Ausstellungen.

Wie er damals auf Western-geschichten kam, vermag seine Frau heute nicht mehr zu sagen. „Aber es floss nur so aus ihm raus”, weiß sie noch, „er setzte sich hin und schrieb und schrieb.” Anfangs noch alles mit der Hand, „eine Schreibmaschine hatten wir nicht”. Oft genug sei er nachts aufgestanden, um einen Gedanken, der ihm gekommen war, nicht zu verlieren.

Seine Söhne Martin und Reinhard Bömke kümmern sich heute um das Vermächtnis des Vaters, bringen die Romane gekürzt wieder heraus. Demnächst erscheinen drei Folgen erstmals im Ausland - in Belgien.