Gelsenkirchen-Beckhausen. . Gehören Pannschoppen- und Albert-Schweitzer-Straße in Beckhausen für den Lkw-Verkehr gesperrt, um Kinder zu schützen – oder sieht der Initiator dieses Antrags in der Bezirksvertretung West, Karl-Heinz Strohmeier vom Bürger-Bündnis Gelsenkirchen (BBG), nur Gespenster?

Gehören Pannschoppen- und Albert-Schweitzer-Straße in Beckhausen für den Lkw-Verkehr gesperrt, um Kinder zu schützen – oder sieht der Initiator dieses Antrags in der Bezirksvertretung West, Karl-Heinz Strohmeier vom Bürger-Bündnis Gelsenkirchen (BBG), nur Gespenster? Die Verwaltung jedenfalls erteilte seiner Forderung eine Absage, nachdem sie den Verkehr gezählt hatte. Daran werden auch die 100 Unterstützer-Unterschriften nichts ändern, die seine Frau, Stadtverordnete Marion Strohmeier, Bezirksbürgermeister Joachim Gill übergab.

„Die Straßen sind für den zeitweise erheblichen Lkw-Verkehr nicht ausgerichtet, und die Kinder des nahen Kindergartens, der Behinderten-und der Grundschule werden unnötigen Gefahren ausgesetzt“, hatte Strohmeier seinen Antrag begründet. Überzeugen konnte er damit jedoch nicht: In einer Mitteilungsvorlage für die gestrige Sitzung der Bezirksvertretung West erläuterte die Verwaltung, dass bei der Verkehrszählung in sechs Stunden nur ein Lkw-Anteil von 0,6 % festgestellt worden sei, sprich: drei Fahrzeuge mit mehr als 3,5 t. Von den leichten Nutzfahrzeugen bis 3,5 t Gesamtgewicht zählte die Verwaltung 4,8 % – Lkw seien dies aber nicht.

„Wenn wir diese Zahlen für eine Lkw-Sperrung zu Grunde legen, müssten ganze Straßenzüge gesperrt werden“, machte SPD-Fraktionsvorsitzender Udo Gerlach seinem Ärger über die Anregung Luft. Auch die Glaubwürdigkeit der 100 Unterschriften hinterfragte er kritisch: „Da sind viele Bürger darunter, die in anderen Stadtteilen oder gar im Münsterland wohnen.“

Für Unmut bei den Sozialdemokraten sorgte auch die Tatsache, dass die CDU-Fraktion „klammheimlich“ Verstärkung bekommen hatte: Cengiz Satir, bislang Bezirksverordneter bei Bürger-Initiative Gelsenkirchen (BIG), war in der Weihnachtspause in die CDU eingetreten, so dass deren Fraktion von drei auf vier angewachsen war. „Darüber hätten wir informiert werden müssen“, schimpfte Gerlach.