Gelsenkirchen-Beckhausen. Hof Holz hat am Mittwoch einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Jetzt beginnt die Suche nach Sanierungsmöglichkeiten für die gemeinnützige Begegnungsstätte und den Gastronomiebetrieb an der Braukämperstraße in Beckhausen.

Was in jüngster Zeit immer mal wieder gemunkelt wurde, hat sich am Mittwoch bestätigt: Hof Holz, die gemeinnützige Begegnungsstätte und Gastronomiebetrieb an der Braukämperstraße in Beckhausen, ist zahlungsunfähig. Beim Amtsgericht in Essen hat der erst seit Oktober vergangenen Jahres tätige neue Geschäftsführer Karsten Konnert einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt.

Nach Prüfung der wirtschaftlichen Situation sei dieser Gang unausweichlich gewesen. Karsten Konnert: „Nach Verlusten in 2012 fielen auch im abgelaufenen Geschäftsjahr die Verluste deutlich höher aus als erwartet. Durch den hohen Finanzierungsbedarf kann unser Hof in seiner bisherigen Form zukünftig nicht kostendeckend geführt werden.“ Welche Sanierungsmöglichkeiten es für die Hof Holz gGmbH geben kann, wird Aufgabe des Insolvenzverwalters sein. Der Betrieb von Hof Holz soll nach Angaben des Trägers, des Werkverein Gelsenkirchen, bis auf weiteres fortgesetzt werden. Die Gehälter der insgesamt 33 Mitarbeiter seien durch das Insolvenzgeld vorerst gesichert. Der Werkverein will sich jetzt auf seine beiden anderen Aufgabenfelder konzentrieren: die Werkstatt für angepasste Arbeit mit rund 850 Arbeitsplätzen und den Wohnbereich Lebenswelt Gabriel.

Die Pleite von Hof Holz sei „eine böse Nachricht“, sagte Bezirksbürgermeister Joachim Gill (SPD) am Mittwochabend. Hof Holz sei in letzter Zeit durch negative Schlagzeilen aufgefallen, dennoch sei diese Einrichtung wichtig für Gelsenkirchen und darüber hinaus. Gill spielt damit auf eine WAZ-Berichterstattung über den Rassegeflügelzuchtverein Scholven an. Die Züchter waren im vergangenen Herbst zum letzten Mal mit ihrer Jahresausstellung zu Gast auf Holz Holz. Sie seien in Zukunft nur noch willkommen, wenn sie bereit seien, pro Werktag 500 und pro Wochenendtag 700 Euro zu zahlen, hatte ihnen Hof-Holz-Geschäftsführer Karsten Konnert unvorbereitet eröffnet.