Der Hasseler Alfred Zurhausen verkauft Deutschland- und europaweit Yachten der amerikanischen Firma Formula. Und ab Samstag für eine Woche auf der „Boot“ in Düsseldorf, auf der größten Wassersportmesse der Welt.
Alfred Zurhausen strahlt. Irgendwie hat man das Gefühl, dass seine dunklen Augen mit der Leuchtkraft des poppigen Rot seines Hemdes konkurrieren. „Es gibt nichts Schöneres, als ein Produkt, das Spaß macht, zu verkaufen“, sagt er. Das Produkt ist für Gelsenkirchener Verhältnisse eher ungewöhnlich. Alfred Zurhausen verkauft Boote. Nicht irgendwelche, sondern sogenannte „Poker Run Boats“ der amerikanischen Firma Formula. Natürlich weniger in Gelsenkirchen, sondern deutschland-, ja sogar europaweit. Und ab Samstag für eine Woche in Düsseldorf, auf der größten Wassersportmesse der Welt.
Liebe zum Wasser
„Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht“, erklärt der gelernte Metzgermeister, der 20 Jahre den elterlichen Betrieb leitete. Denn die Liebe zum Wasser entdeckte der Kaufmann aus Hassel bereits bevor er ein Steak von einem Filet unterscheiden konnte. Seit seinem 8. Lebensjahr hat er jede freie Minute auf den Seen und Meeren dieser Welt zugebracht. Zunächst mit den Eltern im niederländischen Zeeland, später auf eigenen Reisen, heute für seinen Beruf.
Für die Firma Formula requiriert er von Hassel aus die Kunden. Erst letzte Woche war er Finnland, hat eine Yacht dort ausgeliefert. Zum Kreis der Besitzer der Power Boote gehört Mika Häkkinen, der ehemalige Formel-1-Weltmeister. „Wir haben viele interessante und wohlhabende Kunden“, erzählt Zurhausen.
Es mache riesigen Spaß, diese oftmals illustren und interessanten Menschen zu treffen. Zwischen 65 000 und eine Million Euro müssten die Bootsfreunde für eine neue Yacht bezahlen – je nach Größe und Ausstattung. „In den Jahren, die ich Boote verkaufe, hat noch niemand seine Yacht über einen Kredit finanziert“, sagt er. „Diese Menschen zahlen alle bar.“
Ausgeliehen zur „Boot“
Und sie leihen ihre Schätzchen zuweilen auch mal aus. Zur Boot zum Beispiel. Drei neue und drei „gebrauchte“ Boote stellt Zurhausen in Düsseldorf aus. Da alle Power Boote nach den Wünschen ihrer zukünftigen Besitzer individuell angefertigt werden, wird eine Millionen teure Yacht von der Werft nicht ohne konkreten Auftrag vorproduziert. „Bei den richtig teuren Yachten in Düsseldorf handelt man mit dem Käufer aus, dass das Boot auf der Messe gezeigt werden darf“, erklärt Zurhausen.
Der Käufer bekäme einen Rabatt auf den Kaufpreis und stelle sein Boot nach ein oder zwei Jahren für die Ausstellung zur Verfügung. Der Besitzer hat doppelten Spaß: Denn vor der Messe wird die Yacht noch einmal herausgeputzt und nach der Messe erhält er ein wie neu aussehendes Boot zurück.
Kein Job, um reich zu werden
Apropos reich: Richtig reich könne er mit seinem Job nicht werden, sagt Zurhausen. In einem guten Jahr verkaufe er etwa zehn Boote. Macht scheinbar aber nichts. Denn der Mann ist glücklich mit seinem Job. Sagt er und strahlt.