An der Auffahrt in Hassel fehlte ein Schild, eins war falsch moniert – Straßen NRW arbeitet weiter wie immer. Die Schilder an den etwa 1000 Aus- und Auffahrten werden zwei Mal wöchentlich kontrolliert.

Ein Jahr ist es her, dass ein Geisterfahrer aus Dorsten auf der A 52 ein Münsteraner Ehepaar aus dem Leben riss und einen weiteren Mann schwer verletzte. Zwölf Monate nach der Katastrophe hat die WAZ bei Straßen.NRW nachgefragt, welche Konsequenzen aus dem Unfall gezogen wurden – weil nach dem Unfall festgestellt wurde, dass an der Auffahrt Hassel ein Schild fehlte und eins fehlerhaft montiert war.

Hat sich Ihre Arbeit in den letzen Monaten verändert?

Alfred Overberg (Abteilungsleiter Verkehr): Wir haben unmittelbar nach dem Unfall alle Anschlussstellen überprüfen lassen.

Das ist inzwischen auch ein Jahr her. Haben Sie die Kontrollen verändert?

Nein. Wir fahren zwei Mal wöchentlich sämtliche Strecken ab. Wir können nicht jeden Tag und jede Stunde kontrollieren.

Nach dem Unfall stellte sich heraus, dass ein Richtungs-Pfeil an der Auffahrt in Hassel nicht in der korrekten Position war. Kommt so etwas häufig vor?

Es ist relativ selten, dass Schilder bewusst verdreht werden.

...die verdrehen sich ja auch nicht von alleine ...

Nein. Aber die Leute, die aus Spaß an einem Schild herumschrauben, müssen sich darüber im Klaren sein, dass sie eine Straftat begehen.

Wieviele Schilder müssen Ihre Mitarbeiter eigentlich überwachen?

Wir haben etwa 1000 Anschlussstellen mit durchschnittlich jeweils zehn Schildern.

Ihre Arbeit ist aber nicht auf den Schilderwald begrenzt.

Wir überprüfen alles, von der Leitplanke bis zur Markierung. Dabei geht es aber primär darum, zu schauen, ob das, was da steht, funktionsfähig ist. Zum Beispiel: Sind Schilder noch lesbar, sind sie sauber.

Das heißt: Ihre Leute sind nicht zuständig, wenn es um das fehlende „Einfahrt verboten“-Schild geht?

Die Verkehrsbehörde, in diesem Fall die Bezirksregierung in Münster, stellt die Schilder auf. Allerdings müssen wir prüfen, ob ein Schild fehlt. Und es, wenn es angeordnet war, ersetzen.