Gelsenkirchen-Horst. . Profi-Boxer Francesco Pianeta aus Gelsenkirchen-Horst unterlag beim Kampf gegen Wladimir Klitschko. Aber er blieb nicht liegen: Nun träumt der 29-Jährige vom Sieg gegen Brian Minto am 25. Oktober. Auch wenn dieser „ein Stinker“ ist.

Damals, als er noch ein junger, aufstrebender Amateurboxer war beim BC Erle, da hatte er nur einen Traum: einmal einen Klitschko boxen. Das rief oft ein Lächeln hervor. Doch Francesco Pianeta schaffte es, stand im Mai gegen den Ukrainer Wladimir Klitschko im Ring. Er unterlag eindeutig. Und einer der ersten, der Trost spendete, war „Dr. Steelhammer“ selbst: „Er hat gesagt, dass ich irgendwann Weltmeister werde“, erinnert sich der Wahl-Horster.

„Trotzdem war die Niederlage seelisch sehr schmerzhaft. Ich habe versucht, abzuschalten und nach vorne zu schauen. Ich will Weltmeister werden – das ist weiter mein Ziel und mein Traum.“ Auch wenn mit ihm viele daran glauben, der Weg ist zunächst hart. Und der nächste Gegner, Axel-Schulz-Bezwinger Brian Minto, dürfte nicht leicht zu besiegen sein. „Ein Stinker“, nennt der 29-Jährige diesen schmunzelnd. So bezeichne man unbequeme Boxer. „Aber das mag ich.“ Zumal er auch Ungewöhnliches trainierte. „Ich boxe auch gerne in der Rückwärtsbewegung.“

Angst vor Gegnern? Nein, Respekt!

Der Alltag des Profiboxers ist bis zum Kampf am Freitag, 25. Oktober, nur noch von der Vorbereitung bestimmt. Und die heiße Phase hat bereits begonnen. „Sparring, Sparring, Sparring“, beschreibt er seinen Tagesablauf. Zur Vorbereitung gehört natürlich auch die richtige Ernährung. „Aber einmal in der Woche esse ich alles, nur nicht so viel davon.“

Erfahrung von 30 Kämpfen

Angespannt ist der Familienvater aber nicht. „Ich bin ganz locker drauf. Ich bin nicht der nervöse Typ. Mittlerweile habe ich in 30 Kämpfen Erfahrung gesammelt. Und natürlich die richtigen Partner an meiner Seite.“ Dazu gehört auch ein Ansprechpartner, was die innere Einstellung betrifft. „Du kannst so stark sein und Talent haben wie kein anderer, wenn der Wille fehlt, schaffst Du es nicht.“

Herz eines Boxers

Francesco Pianeta will. Er hat das Herz eines Boxers, das hat er spätestens bewiesen, als er gegen Wladimir Klitschko in den Ring stieg. Angst vor dem Gegner, das ist für ihn ein Fremdwort. „Natürlich muss man Respekt haben. Aber ein mental starker Profi muss sich ganz konzentrieren können. Das ist mir auch gegen Klitschko gelungen. Da war ich ganz ruhig.“ Und dann erzählt er doch, was im Ring geschah: „Ich war konzentriert, bis ich zu Boden gegangen bin. Das war mir bis dahin noch nie passiert. Noch nicht einmal im Sparring. Damit konnte ich nicht sofort umgehen.“

Weltranglistenplatz 16

Der große Traum von damals hat sich nicht groß geändert. Weltmeister will Pianeta immer noch werden. Und auch gerne einmal in der Heimat boxen. „Das hoffe ich sehr.“ Wenn das Schwergewicht, das derzeit auf Platz 16 der Weltrangliste steht, diesen Weg geht, könnte sogar ein weiteres Aufeinandertreffen mit Klitschko drin sein. Doch darüber mag der 1,92-Mann nicht nachdenken. Jetzt will er erst einmal Brian Minto bezwingen.