Gelsenkirchen-Buer. Es gibt ein Leben nach dem Brustkrebs: Mit dieser Botschaft präsentierte sich gestern der Förderverein „Revier-Initiative“ in der Drogerie „dm“ an der Hochstraße, um seine Arbeit und die des Beratungszentrums „Knotenpunkt“ vorzustellen, das in den Evangelischen Kliniken Gelsenkirchen angesiedelt ist. Mit den Fördervereinsmitgliedern Ute Dimanski und Ilona Hensel wagten sich zwei betroffene Frauen ganz bewusst in den Geschäftsrummel, um das Thema aus der Tabu-Ecke heraus in die Öffentlichkeit zu holen.

Unter dem Motto „Operiert und nicht allein gelassen“ möchte der Verein in der Drogerie auch mit einer Waffelbackaktion am heutigen Mittwoch, 10 bis 16 Uhr, und einer Kassieraktion am morgigen Donnerstag, 11 bis 12 Uhr, auf die Angebote für Brustkrebs-Patientinnen und deren Angehörige aufmerksam machen. „Es reicht vom Erfahrungsaustausch beim Frühstückstreff über Fitness- und Entspannungkurse bis hin zu Informationsveranstaltungen mit Experten in verständlicher Sprache“, skizzierte Ilona Hensel die Bandbreite.

Sie weiß aus eigener Erfahrung, wie allein gelassen sich Frauen fühlen können, wenn Operation und womöglich Chemotherapie hinter ihnen liegen, die Krankheit seelisch aber noch längst nicht bewältigt ist. Bei diesem Weg in den Alltag zu helfen, ist das Ziel von „Revier-Initiative“ und „Knotenpunkt“.

„Es ist schwierig, sich trotz der körperlichen Veränderungen nach dem Eingriff annehmen zu können. Und dann ist da ja auch noch die ständige Angst, dass der Krebs wieder kommt“, so Ute Dimanski. Sie ist froh über den Erfahrungsaustausch mit andern Frauen, den ihr das Beratungszentrum eröffnet hat. „Denn andererseits lehrt die Diagnose Krebs auch, das Leben mehr zu genießen und die Schwerpunkte anders zu setzen. Man überlegt neu, welche Ziele man noch erreichen möchte. Das möchte ich nicht missen“, sagte Ilona Hensel.