Gelsenkirchen-Erle. .
Was für ein Publikumsauflauf. Der Garten an der Straße Am Wildgatter in Erle ist gerade ein Mekka für Freunde des Kreativhandwerkes - und der Lebenslust. Denn auf dem großen Grün in der Mitte ist eine Cafélandschaft aufgebaut, wo es sich die Gäste gut gehen lassen. Danach lädt ein angrenzender zweiter Garten ein, bei schönem Sommerwetter zu verweilen.
Seit elf Jahren laden die Schwestern Ulla Bathelt und Gudrun Stommel im Sommer zum Kunstmarkt für einen guten Zweck. „Auf solche Ideen kommt man, wenn man selbst kreativ arbeitet und sich Freunde sucht, die so etwas mitmachen“, erklärt Ulla Bathelt, wie alles begann. „Mit der Zeit hat sich das entwickelt. Nach meiner Pensionierung im Jahr 2006 ist der Markt immer größer geworden.“ Das Besondere ist bis heute, er lebt von der Empfehlung. Einladungskarten werden unter Freunden verteilt. Ansonsten gibt es keine Werbung. Und dennoch finden stets rund vierhundert Gäste den Weg in die Gärten.
Kreativität liegt in der Familie
Die Schwestern sind beide kreativ tätig. „Wir haben schon immer alles selbst gemacht“, lacht Gudrun Stommel, die ihre Näharbeiten ausstellt. „Ich nähe und rühre“, scherzt sie und verweist auf etliche selbstgemachte Marmeladen, die sie auch anbietet. „Wir kommen aus einer sehr kreativen Familie“, so Ulla Bathelt, die auf ihrer Terrasse einen Schmuck-Stand hat. Dazu kommt das soziale Engagement. Denn der Markt ist ein Benefizmarkt. „Alles, was hier gegessen und getrunken wird, ist kostenlos. Wir finanzieren das aus eigener Tasche. Dafür bitten wir die Gäste um eine Spende. So kamen im letzten Jahr 2300 Euro zusammen“, berichtet Ulla Bathelt.
Der Geruch von Bratwürstchen steigt in die Nase, während man durch den Garten schlendert. Hier sind Bilder ausgestellt, dort kann man hausgemachte Cremes erwerben. Und gleich daneben stellt Petra Klossek ihre Filzarbeiten aus. Sie ist zum ersten Mal dabei beim privaten Markt in Erle. „Es ist sehr liebevoll gestaltet und familiär. Man merkt, dass der gute Zweck die Menschen motiviert.“
Immer wieder eilen emsige Helfer durch den Garten, packen hier mit an und helfen dort. „Ohne die Freunde und Nachbarn ginge das gar nicht“, erzählt Ulla Bathelt und berichtet, dass im Vorfeld alleine fünfzig Torten gespendet wurden. Doch auch während der Veranstaltung sind viele Helfer im Einsatz. „Das ist schon ein anstrengender Tag“, weiß Andrea Bathelt zu berichten, die Tochter einer der Initiatorinnen, die seit dem ersten Kunstmarkt hilft. „Im letzten Jahr waren es achthundert Tassen Kaffee die ausgeschenkt wurden.“ Als sie vor elf Jahren von der Idee von Mutter und Tante hörte, da kam in ihr nur ein Wunsch auf, der sich jährlich wiederholt und heute wieder erfüllt wird: „Gutes Wetter.“ Nur so nämlich entfaltet sich der Charme des kleinen Marktes mitten im Grünen umrahmt von einem Blütenmeer.