Gelsenkirchen-Resser Mark. .
„Unseren Klassenlehrer konnten wir nicht leiden, aber Frau Riemeier haben wir vergöttert“, sagt Karin Kempka. Deshalb ist die frühere Lehrerin ein gern gesehener Gast bei den Klassentreffen von Schülern der ehemaligen Volksschule Emscherbruch – so auch zum 55-Jährigen.
„Sie hatte damals bei uns ihre Prüfung“, erinnerte sich Kempka. „Vorher haben wir dann besprochen, dass alle, die die Antwort wissen, den rechten Arm heben. Alle, die die Antwort nicht wussten, sollten sie trotzdem melden, aber mit links“, sagte sie mit einem Lachen. An diese Prüfung erinnert sich die frühere Lehrerin auch heute noch. „Das Gremium hat das nicht gemerkt. Die Prüfer haben mich hinterher für die rege Beteiligung der Klasse gelobt, und ich habe mit Bravour bestanden“, so Elisabeth Riemeier. Auch darüber hinaus hat die 86-Jährige ihre damaligen Schützlinge in guter Erinnerung. „Das war meine erste Klasse, die ich hier in Gelsenkirchen hatte.“
Von den 36 Schülerinnen und Schülern, die die damalige Volksschule 1958 verlassen haben, konnte Organisatorin Karin Kempka 18 begrüßen. „Wir sind mit den Jahren natürlich ein paar Leute weniger geworden, deshalb haben wir zum zweiten Mal auch die Partner eingeladen“, erklärte sie. Zwar war das Klassentreffen bereits das zehnte seit dem Abschluss, und es gebe immer wieder Neues zu erzählen, doch die alten Geschichten seien immer noch ein Thema. „Wir wurden damals zum Beispiel als wiederkäuende Kühe ausgeschimpft, wenn wir ein Kaugummi im Mund hatten.“
Wäre es nötig gewesen, hätte sich die frühere Lehrerin spätestens in diesem Jahr für die Schützenhilfe ihrer Schüler revanchiert. „Wir hatten das Klassentreffen seit Januar geplant und Einladungen verschickt“, so Kempka. „Aber das Restaurant hat zwischendrin dicht gemacht, ohne uns zu informieren. Hätte Frau Riemeier nicht neulich dort essen wollen und das herausgefunden, hätten wir vor verschlossenen Türen gestanden.“ So aber konnte die Klasse kurzfristig in der Gaststätte „In der Resser Mark“ unterkommen.