Gelsenkirchen-Buer. .

Alles neu macht der Mai und auch, wenn das neue Sodom-Werk schon am 26. April in die Plattenregale einsortiert wird, hält „Epitome Of Torture“ so einige Überraschungen parat, die jeder Techno- wie Synthiepop-Fan zwar goutieren, der gemeine Mattenschwinger allerdings eher ablehnen dürfte.

Nee, quatsch. Natürlich muss sich die Kuttenfraktion keinerlei Sorgen machen. Schon auf dem Cover des neuen Machwerks aus der buerschen Thrash-Schmiede wühlt sich Maskottchen Knarrenheinz durch allerlei Körperteile. Und nachdem die ersten Akustikgitarrentöne verhallt sind, regiert durch die Bank weg das gewohnte, volle Brett.

Die Arme wund getrommelt

Der Opener „My Final Bullet“ knüppelt herrlich old-schoolig aus den Boxen, dass man meinen könnte, selige „Agent Orange“-Zeiten wären nie vergangen. Schlagwerker Markus „Makka“ Freiwald trommelt sich die Arme wund, Gitarrero Bernemann schrammelt was das Zeug hält und Frontröhre Tom Angelripper schreit, als hätte ein gewisser Bundesliga-Schiri zum zweiten Mal eine Schalker Meisterschaft in der Nachspielzeit abgewürgt.

In die gleiche musikalische Kerbe schlagen die Hochgeschwindigkeitskracher „Stigmatized“, Shoot Today – Kill Tomorrow“ oder „Katjuscha“, die nicht nur aus der Konserve für das eine oder andere mittelschwere Nackentrauma sorgen werden, und mit „S.O.D.O.M.“ hat man ganz nebenbei auch noch eine neue Bandhymne in Polycarbonat gefräst.

Doch nicht nur die ganz grobe Kelle regiert. „Cannibal“ oder „Into The Skies Of War“ drücken das Gaspedal zwar nicht ganz bis zum Anschlag durch, bestechen aber durch einen nicht gerade nackenfreundlicheren Groove und – ja tatsächlich – eingängige Melodien. Aber keine Sorge: Ausflüge in Popgefilde sind keinesfalls zu befürchten.

Großartige Riffs

Besonders Bernemann hat sich einmal mehr nicht nur großartige Riffs aus dem Ärmel geschüttelt, sondern brilliert auch mit zahllosen filigranen wie technisch höchst anspruchsvollen Soli. Produzent Waldemar Sorychta hat der neuen Sodom-Scheiblette dazu passend einen wundervoll alt-hergebrachten Sound spendiert, der zwar positiv aus der Masse moderner, steriler Produktionen heraussticht, dabei aber keinesfalls altbacken klingt.

Erstauflage mit Bonustracks

Wie bereits angeklungen, kann „Epitome Of Turture“ ab dem 26. April im Tonträgerfachhandel abgegriffen werden. Komplettisten sollten die Hufe schwingen; die CD-Erstauflage beinhaltet nicht nur ein Poster mit dem Plattencover, sondern mit „Waterboarding“ und „Splitting The Atom“ auch noch zwei Bonustracks, die keineswegs als B-Seiten abgetan werden sollten. Freunde des Analogen müssen nicht zum Silberling greifen, sondern können auch die gute, alte Vinylplatte erstehen.

Einmal erstanden kann die neue Scheibe auch noch verschönert werden und zwar von den drei Krachmachern persönlich. Am Erscheinungstag laden Sodom nämlich zur Autogrammstunde bei Idiots Records (Rheinische Straße 14 , Dortmund). Abends darf das Erscheinen von „Epitome Of Turture“ dann im Endzeit zu Essen (Krablerstraße/Ecke Altenessener Straße) mit Sodom zelebriert werden.

Diverse Festivals in der Heimat

An der Livefront stehen ebenfalls diverse Aktivitäten an. Schon morgen bereist man Südamerika, um Werbung für die neue Scheibe zu machen; ab Ende Mai stehen diverse Festivals in der Heimat an. Besonders ans Herz gelegt sei dabei das „Beastival“ am 30. Mai in Geiselwind. Dort werden neben Sodom nämlich auch noch die anderen drei der „Teutonic Big 4“ Kreator, Destruction und Tankard aufspielen.