Gelsenkirchen-Buer. .

Die durchschlagende Kraft einer Virusinfektion hat sich in der Rehaklinik am Berger See mit voller Wucht gezeigt: Weil in der Einrichtung an der Adenauerallee der Brech-Durchfall grassierte, mussten 55 Patientinnen und Patienten über mehrere Tage in ihren Einzelzimmern isoliert werden. Die anderen Patienten, etwa 65 an der Zahl, die keine Symptome dieser Krankheit gezeigt hatten, mussten die Klinik am Donnerstag der vergangenen Woche vorübergehend verlassen. Mittlerweile gibt Verwaltungsleiter Werner Neugebauer Entwarnung: „Die Rehaklinik hat am Montag wieder ihre Arbeit aufgenommen.“

„Die Sicherheit aller Patienten stand für uns an erster Stelle. Wir haben umgehend umfangreiche zusätzliche Hygienemaßnahmen eingeleitet, die auch erfolgreich waren. Es gab keine neuen Infektionsfälle“, berichtet Neugebauer weiter. Die betroffenen Patienten seien medizinisch versorgt worden, es ging ihnen schon schnell wieder besser.

Eine Infektion der Patienten mit dem Noro-Virus in diesem Umfang sei in dem Haus in den sechs Jahren seines Bestehens noch nicht vorgekommen, so Neugebauer. In Absprache mit dem Gesundheitsamt und mit den hauseigenen Hygienefach- und Reinigungskräften seien entsprechende Maßnahmen eingeleitet worden. Dazu gehörte die komplette Desinfektion der Patientenzimmer und Behandlungsräume. Weil die Rehaklinik ausschließlich über Einzelzimmer mit eigenen Toiletten und Duschen verfüge, habe die Isolierung schnell Erfolg gezeigt.

Der Virus tritt nach Angaben der Klinik häufig auch in den späten Wintermonaten auf, wenn das menschliche Immunsystem nach langen Kalt- und Schlechtwetterphasen geschwächt ist. Die Übertragung erfolge von Mensch zu Mensch über eine Kontakt-Infektion. Anders als in einem Krankenhaus, wo Patienten für ihre Behandlung das Krankenzimmer nicht immer verlassen müssen, trage der Betrieb in einer orthopädischen Reha-Einrichtung durch die Mobilität der Patienten zu einer schnelleren Verbreitung eines Brech-Durchfalls bei. Neugebauer: „Der Virus ist sehr infektiös und selbst gegen die üblichen Hygiene-Standards im Krankenhaus resistent.“ Durch die umfassende Isolierung und Desinfektion sei Sorge dafür getragen worden, dass der Krankheitserreger nicht auf das benachbarte Bergmannsheil und auf die Kinderklinik übergreifen konnte, betont Verwaltungsleiter Werner Neugebauer.