Gelsenkirchen-Buer. .
Er ist der bedeutendste Panflötist Deutschlands. Und so war es kein Wunder, dass die Propsteikirche St. Urbanus ausgesprochen gut gefüllt war, als Matthias Schlubeck dort konzertierte. Mitgebracht hatte er die Harfenistin Isabel Moretón. Und somit trafen sich zwei Instrumente, die der Sage nach beide himmlischen Ursprungs sind.
Entsprechend kam auch das Konzert daher. Schon der Auftakt, Bachs „Siciliano“, machte deutlich, wie weich und hochemotional dieses Instrumentenpaar agieren kann. Lieblich und stimmungsvoll war dieser Beginn, so zart, dass die zahlreichen Störgeräusche im Auditorium dem Vortrag beinahe den Zauber nahmen.
Das Konzert bot viele verträumte Momente, aber auch einige lebhafte. Solche waren etwa im ersten und dritten Satz von Telemanns „Sonate in F-Dur“ zu hören. Dessen „Vivace“ kam, wie dem Namen nach zu erwarten, lebendig und lebhaft daher. Leicht und virtuos spielten beide Akteure, deren Instrumente sich ideal ergänzten, keines das andere überwog. Das „Largo“ war getragen, melancholisch, dabei sehr berührend, voll Ausdruck und Gefühl vorgetragen. Abgeschlossen wurde die Sonate mit dem „Allegro“, von tänzerischer Leichtigkeit bestimmt.
Es folgten weitere Stücke von zum Teil unbekannteren, zum Teil bekannteren Komponisten. Zu hören war auch Mozarts „Andante in C“, verträumt, lieblich und ein wahrlich hochkarätiger Musikgenuss, auf den sich einzulassen sich vielfach bezahlt machte.
Der absolute Höhepunkt des Konzertes, und das auch in emotionaler Hinsicht, war aber Bachs „Air“, für welches diese Instrumentalbesetzung wie geschaffen schien. Diesem ohnehin zu den schönsten Werken der Klassik zu zählenden Stück verliehen Harfe und Panflöte einen ganz besonderen Ausdruck. So gefühlvoll, so berührend, von so ergreifender Schönheit wurde „Air“ von Schlubeck und Moretón dargeboten, dass Worte es kaum beschreiben können.