Gelsenkirchen-Buer. .
Auch wenn es nicht immer nur positive Nachrichten sind, die es zu verkünden gilt, zieht Alexander Sölter nach einem halben Jahr als Geschäftsstellen-Leiter der Agentur für Arbeit in Buer eine positive Bilanz: „Mit diesem motivierten Team kann man viel bewegen. Hier steht für alle der Mensch mit seinem Schicksal im Mittelpunkt.“ Doch alle Bemühungen können auch in Buer keine Arbeitsmarkt-Trends umdrehen.
Von Dezember 2012 zum Januar 2013 stiegt im Gelsenkirchener Norden die Arbeitslosenquote um 0,6 Prozentpunkte auf 11,9 Prozent an. Im Vorjahr wurde im Januar sogar eine 12-prozentige Quote registriert. Das bedeutet, dass im ersten Monat dieses Jahres 6247 Personen arbeitslos gemeldet waren. Das sind 306 Männer und Frauen mehr als im Vormonat. Im Vergleich zum Januar 2012 hat die Arbeitslosigkeit in Buer dagegen leicht um 64 Personen abgenommen. Für Alexander Sölter ist die Entwicklung zwar nicht wünschenswert, aber auch nicht bedrohlich: „Das Zusammenwirken verschiedener jahreszeitlicher Einflüsse, wie Kündigungstermine zum Jahresende, das Auslaufen des Weihnachtsgeschäftes sowie das Auslaufen zweieinhalb- oder dreieinhalbjähriger Berufsausbildungen, führt dazu, dass sich gerade im Januar mehr Menschen arbeitslos melden. Deshalb gilt der Januar traditionell als Monat mit steigenden Arbeitslosenzahlen.“
Einen signifikanten Unterschied zwischen dem Stadtnorden und -Süden registrierte die Statistik auch wieder im Januar. Während im Bereich der Agentur in Buer rund 75 Prozent aller Arbeitslosen die Grundsicherung (Hartz IV) vom Integrationscenter erhielten, lag diese Quote im Stadtsüden bei rund 81 Prozent. In Zahlen heißt das, dass in Buer 1490 Menschen Mittel aus der Arbeitslosenversicherung erhielten, 4757 Menschen waren auf die Grundsicherung angewiesen. In beiden Bereichen stieg die Zahl der Leistungsempfänger.
In der ersten Jahreshälfte erwartet Sölter keine grundsätzliche Erholung auf dem Arbeitsmarkt: „Vieles spricht aber dafür, dass sich die Konjunktur in der zweiten Jahreshälfte erholt und damit die Zahl der Einstellungen wieder steigt.“
Im Januar meldeten die Unternehmen der Arbeitsagentur in Buer lediglich 100 neue offene Stellen, das waren 77 weniger als noch vor einem Jahr. Die Perspektiven für Arbeitssuchende entwickelten sich so nicht besonders positiv. 35 dieser angebotenen Stellen entfielen auf den Sektor der „Arbeitnehmerüberlassung“ (Leiharbeit).