Nach dem dritten Mal platzte Edith Timmerhaus der Kragen – sie ging zur WAZ Buer und erzählte, was ihr und ihrer elfjährigen Tochter Edda mit der Vestischen passiert ist.

Seit einem halben Jahr besucht Edda die Ganztags-Realschule in Herten. Um dahin und wieder zurück zu kommen, nutzt das Mädchen die Buslinie 249 der Vestischen.

Zu- und Ausstiegs-Haltestelle ist „Surresse”, oder sollte es wenigstens sein, denn inzwischen hat ein Busfahrer dieser Linie zum dritten Mal das Haltesignal der Tochter überhört und das Kind erst eine Haltestelle später („Waldschenke”) heraus gelassen.

Ortskundige wissen, was das bedeutet. Edith Timmerhaus: „Im Winter ist es um diese Zeit, nach 16 Uhr, schon dunkel.” Die im Buerschen Wald schlecht beleuchtete Resser Straße muss das Kind zurück gehen. „Wann reagieren die endlich – wenn das Kind tot in der Ecke liegt?” fragt die Mutter.

Ein entschuldigendes Schreiben von der Vestischen hat die Mutter erhalten: „Da stehen nette Worte drin, aber es passiert nichts.”

Als sie morgens, als sie Edda zur Haltestelle „Surresse” bracht, einen Busfahrer zur Rede stellen wollte, habe dieser „einfach die Tür geschlossen und ist weggefahren”. Auch morgens hat Edith Timmerhaus beobachtet, „dass der Busfahrer einfach vorbei rauscht”.

„Das tut uns leid”, sagte Reimund Kreutzberg, Pressesprecher bei der Vestischen. Er spricht von „menschlichem Fehlverhalten” und davon, dass es „nicht an einem bestimmten Fahrer” liegen könne. Zu viele Fahrer seien auf der Linie 249, die im 15-Minuten-Takt fährt, eingesetzt. Kreutzberg: „Wir befördern im Jahr 66,2 Millionen Fahrgäste, da kann so etwas schon mal vorkommen.” 650 Busfahrer beschäftige die Vestische. Man habe nach dem letzten Vorfall den Busfahrer ermittelt: „Mit dem ist gesprochen worden.” Wohl ohne Erfolg: „Er kann sich nicht an den Vorfall erinnern. Da steht dann Aussage gegen Aussage.” Kreutzberg verweist aus die Busschule, die die Vestische für Kinder und Jugendliche betreibt: „Da geben wir immer den Rat: Wenn ihr euch nicht sicher seid, geht zum Fahrer und sagt ihm, dass ihr die nächste Haltestelle 'raus wollt.”