Gelsenkirchen-Buer. Die geplante Insolvenz des Raumausstatter-Geschäfts Neukirchen in Buer ist bis auf weiteres verschoben: Nachdem Inhaberin und Geschäftsführerin Brigitte Neukirchen Anfang Dezember Alarm geschlagen und in ihrer Eigenschaft als Sprecherin der Interessengemeinschaft Horster Straße die Kulturmeilen-Baustelle für Umsatzeinbußen verantwortlich gemacht hatte, teilte sie auf WAZ-Anfrage mit, ihren Betrieb mit acht Mitarbeitern zunächst den Januar über fortführen zu wollen.

„Ich hoffe, dass die Stadt doch noch einlenkt und zu Verhandlungen über Ausgleichszahlungen bereit ist. Gespräche darüber könnten mit Hilfe eines neutralen Mediators erfolgen“, so die 60-Jährige. Andernfalls wolle sie auf finanzielle Unterstützung klagen. „Wir sind noch nicht zahlungsunfähig, könnten es aber Ende Januar sein.“

Wie berichtet, hatte die Bueranerin Stadt und Bogestra Planungsfehler bei der Abwicklung der Baustelle sowie bei kurzfristigen Änderungen der Baustellenführung vorgeworfen. Dies habe zu einer Verringerung der Kundenfrequenz und damit verbunden zu Umsatzeinbußen geführt. Brigitte Neukirchen hatte nicht nur ihren Betrieb als akut Insolvenz gefährdet genannt, sondern (anonym) von drei weiteren berichtet.

(Auch) dafür war sie von einigen der 56 Interessengemeinschafts-Mitglieder scharf kritisiert worden: Geschäftsleute wie Susanne Polte vom Hauswarenfachgeschäft Leifeld sprachen von einem nicht abgestimmten „Alleingang“, der das Image der Einzelhändler schädige und Kunden vertreibe. Stadt und Bogestra seien sehr wohl um schnelle, ausführliche Information bemüht.

Vor diesem Hintergrund kündigte Brigitte Neukirchen ihren Rückzug vom Sprecher-Posten der Interessengemeinschaft für Mitte Januar an. „Falls ich gezwungen sein werde zu klagen, ließe sich das nicht mit dem Ziel einer positiven Außendarstellung vereinbaren.“