Gelsenkirchen-Buer.. Das Vorurteil, dass Fußballspieler „doch nur Geld kassieren“ stimmt. Es stimmte zumindest am Donnerstag-Nachmittag und es traf jedenfalls auf einen Schalke-Star zu. Christoph Metzelder saß für zwei Stunden an der Kasse des Super-Bio-Marktes an der Horster Straße – und kassierte für seine Stiftung.

Vom Fußball-Profi zum Supermarkt-Kassierer - der Weg ist mitunter nicht weit. Schalke-Star Christoph Metzelder hat sich am Donnerstag an eine solche Kasse gesetzt. Vorübergehend, natürlich, und für den Guten Zweck. Zwei Stunden war der Schalke-Innenverteidiger an der Kasse des Super-Bio-Marktes an der Horster Straße in Gelsenkirchen-Buer - und, ja, er kassierte.

Zwar macht der Ex-Nationalspieler auf dem Spielfeld eine souveränere Figur, aber seine Kolleginnen an den anderen Kassen waren sich einig: „So schlecht macht der das nicht.“ Natürlich war der Ausflug in den Einzelhandel keine Vorbereitung auf die Zeit nach dem Karriere-Ende, es war der berühmte „gute Zweck“, der den langen Kerl aus der Mitte der Abwehr kleinere und größere Beträge kassieren ließ. Schließlich floss ein zehnprozentiger Anteil des eingenommenen Geldes in die Kasse der Christoph-Metzelder-Stiftung.

Fans hofften auf ein Autogramm

Die Stiftung hat sich zum Ziel gesetzt, Projekte zu unterstützen, die für Kinder aus benachteiligten sozialen Verhältnissen gute Ausgangschancen für den Start ins Berufsleben schaffen. Vor sechs Jahren gründete Metzelder die Stiftung, die seine schon vorher bestehenden sozialen Projekte unter einem Dach vereinigte. In Gelsenkirchen gehört dazu ein Projekt der katholischen Gemeinschaft der Amigonianer.

Für drei Jahre hat die Metzelder-Stiftung die Finanzierung eines Schülertreffs in Schalke übernommen. Der Treff in einem ehemaligen Klassenraum der Hauptschule Grillostraße steht den Schülerinnen und Schülern täglich in der Zeit von 12.30 bis 15 Uhr zur Verfügung. Nach dem Unterricht können die Jugendlichen hier verschiedene Spiel- und Bastelangeboten wahrnehmen sowie Kicker und Tischtennis spielen.

Das spielte bei den blau-weißen Fans, die nach und nach den Biomarkt bevölkerten, keine so große Rolle. Sie wollten nur nah bei ihrem Star sein, und mit ihm die Frage klären „wann spielst Du denn wieder?“ Geduldig schrieb Metzelder Autogramme und beherrschte immer routinierter das ungewohnte Spielfeld an der Kasse. Freude kam immer auf, wenn das von ihm mitentwickelte Herren-Duftwasser durch den Scanner gezogen wurde, denn der Erlös hilft auch seiner Stiftung.