Gelsenkirchen-Scholven. .

Der gesetzliche Grenzwert für Benzol im Umfeld der Scholvener Raffinerie wurde an einem Messpunkt während der letzten Prüf-Periode (8.10.- 6.11.) um 100 Prozent überschritten. 10,85 Mikrogramm Benzol pro Kubikmeter Luft registrierte der Messpunkt am Fünfhäuserweg, der Grenzwert liegt bei 5 Mikrogramm. Damit wurde die Benzolwert-Grenze in diesem Jahr bereits zum dritten Mal überschritten. Trotzdem liegt die Durchschnitts-Belastung seit Januar 2012 bei noch erlaubten 4,67 Mikrogramm.

Vor fast genau einem Jahr lag der Wert im November 2011 ähnlich hoch bei 10,22 Mikrogramm. Für die Grünen-Stadtverordnete Irene Mihalic ist gerade diese Tatsache alarmierend: „Wenn behauptet wird, diese hohen Werte hätten etwas mit der Wetterlage zu tun, dann zeigt das doch, dass diese Überschreitungen nicht aus Störfällen oder Leckagen resultieren. BP scheint das hier grundsätzlich nicht im Griff zu haben.“ Für die Politikerin ist der Grenzwert eine politische Größe, auch ein nur knappes Einhalten sei alles andere als förderlich für die Gesundheit. Vor diesem Hintergrund sieht Mihalic das Thema Norderweiterung juristisch gesehen noch nicht in trockenen Tüchern. Da die aktuellen Grenzwerte nicht beim B-Plan-Verfahren berücksichtigt wurden, sieht sie für mögliche Kläger gute Chancen.

Auf Antrag der Grünen soll bei der nächsten Sitzung des Umwelt-Ausschusses am Dienstag das Thema Benzol-Messwerte auf die Tagesordnung gesetzt werden.