Gelsenkirchen-Hassel.

Wer behindert und auf den Rollstuhl angewiesen ist, wird oft genug ausgebremst, wenn er nicht auf fremde Hilfe angewiesen sein will. Das gilt zum Beispiel für die Fahrt mit dem Linienbus zum Hasseler Friedhof. Die Fahrzeuge der Vestischen und der von ihr beauftragten Unternehmen können zwar „in die Knie“ gehen. Doch nach dem Ausstieg geht es nicht weiter: Rollstuhlfahrer sind an der Haltestelle gefangen auf einer zwölf Zentimeter hohen Insel, weil dem Rundum-Bordstein dort eine notwendige Absenkung fehlt. Eine ärgerliche Situation, die schon in absehbarer Zeit der Vergangenheit angehören wird.

Unfallgefahr

Auf die damit verbundene Unfallgefahr auch für Benutzer von Rollatoren hatte Berend Steensma im Beirat für Menschen mit Behinderungen aufmerksam gemacht: „Es hat sich gezeigt, dass die Eingänge der Friedhöfe in Gelsenkirchen für mobilitätseingeschränkte Menschen schlecht oder gar nicht zu überwinden sind.“ Sämtliche Friedhofszugänge werden jetzt nicht mit einem Schlag behindertengerecht gestaltet, aber ein Anfang ist in Sicht. Die Verwaltung stellt in Aussicht, dass der Bürgersteig an der Haltestelle Hassel Friedhof der Buslinie 244 noch in diesem Jahr mit einer Bordsteinabsenkung versehen wird. Oliver Schäfer, Sprecher der Stadt: „Das soll noch bis zum 1. November geschehen.“ Die abgesenkte Bordsteinkante soll dann dafür sorgen, dass auf Rollstuhl oder Rollator angewiesene Fahrgäste künftig gefahrlos vom Bürgersteig auf die Fläche des Parkplatzes vor dem Friedhof gelangen können.

Stellplätze für Schwerbehinderte

Für diesen Parkplatz ist gleich eine Anregung umgesetzt worden, die ebenfalls Berend Steensma gegeben hatte. Er hatte darauf hingewiesen, dass an der Hasseler Straße am Eingang zum Friedhof und zur Trauerhalle barrierefreie Parkplätze fehlen. Dort hat die Stadt kürzlich zwei Parkplätze eingerichtet, die ausschließlich für Schwerbehinderte reserviert sind. Die Kennzeichnung dieser Parkplätze erfolgt auf den vorhandenen Parkstreifen unmittelbar neben dem Weg zur Trauerhalle, informierte die Verwaltung den Beirat. Dafür werden drei normal breite Stellplätze aufgegeben, so dass die Schwerbehindertenparkplätze über eine Breite von jeweils 3,75 Metern verfügen.

Und ein weiteres Hindernis wird am Hasseler Friedhof aus dem Weg geräumt. Die Verwaltung sicherte im Beirat zu, dass der bislang vorhandene Sperrpfosten auf dem Weg zur Trauerhalle entfernt und dann so angebracht wird, „dass Rollstuhlfahrer diese Wegeverbindung ohne Behinderung passieren können“.