Experte Ulrich Galbas gibt die Leitung der Wetterwarte des Max-Planck-Gymnasiums in jüngere Hände. Über 20 Jahre leitete der Erdkundelehrer die renommierte Einrichtung. Nachfolger wird Dominik Tallarek, neuer Lehrer am MPG.

Über 40 Jahre schon werden am Max-Planck-Gymnasium (MPG) Tag für Tag die Wetterdaten erfasst. Mehr als 20 Jahre leitete Erdkunde- und Geschichtslehrer Ulrich Galbas (63) die Wetterstation – am Freitag wurde er am MPG in den vorzeitigen Ruhestand verabschiedet und übergab die Wetterwarte in jüngere Hände: Dominik Tallarek (28), neuer Erdkunde- und Chemielehrer am MPG, zeichnet ab 1. Februar für die Wetterstation verantwortlich.

Ulrich Galbas an seiner Wetterstation: Nach über 20 Jahren gibt er die Leitung der renommierten MPG-Einrichtung ab. Bilder: Thomas Schmidtke / waz
Ulrich Galbas an seiner Wetterstation: Nach über 20 Jahren gibt er die Leitung der renommierten MPG-Einrichtung ab. Bilder: Thomas Schmidtke / waz © WAZ

Ulrich Galbas sieht „seine” Wetterwarte in guten Händen, ganz verzichten wird er künftig aber nicht auf Wetterbeobachtungen: Daheim in Polsum hat Galbas eine eigene kleine Station, die er jetzt ausbauen will. Wetter - das fasziniert Galbas schon seit seinem Studium, als er in seinem Fach die physikalische Geographie in den Mittelpunkt stellte, in der auch die Meteorologie behandelt wird. Seit 1979 ist er am MPG, wo er 1988 gemeinsam mit seinem Kollegen Friedhelm Wölke die Leitung der Wetterstation übernahm. Seit 2000, als Wölke in den Ruhestand ging, hatte Galbas die Traditionseinrichtung allein unter seinen Fittichen.

Zwar werden Tag für Tag Daten erfasst, doch der „Wetterfrosch” des MPG muss nicht täglich mit Block und Stift anrücken: An den Apparaten, die kontinuierlich Temperatur und Luftdruck messen, muss „nur” einmal die Woche der Laufstreifen gewechselt werden. „Aber man schaut schon zwischendurch mal vorbei, vor allem wenn die Schüler im Sommer hitzefrei fordern.” Das Festhalten der Regenmenge ist dagegen Handarbeit, und dafür musste Galbas der Schule immer wieder aufs Dach steigen, wo die Niederschlagsmesser stehen. Auch in den Ferien!

Was bleibt ihm in Erinnerung? Ein Starkregen im August 2004 , als in nur einer halben Stunde 35 Liter Regen fielen, „das war ungeheuerlich.” Und natürlich der Hitzesommer 2006. „Alle die Daten lassen aber keine Rückschlüsse zu, ob sich das Klima wandelt”, so Galbas, der vor Katasthrophenszenarien warnt. „Klimaschwankungen hat es immer gegeben.” Buer habe, so ein Fazit, ein optimales, weil gemäßigtes Klima. „Da lässt sich gut leben.”

Sein Nachfolger Dominik Tallarek hat ähnlich wie Galbas schon immer ein Faible für Meteorologie, die war auch sein Schwerpunkt beim Studium. „Das passte schon”, sagt der Neulehrer, der das MPG und die Wetterwarte bereits von seinem zweijährigen Referendariat kennt. Und er hat Neues vor: Er möchte die über 40 Jahre alten, analogen Geräte ersetzen durch eine digitale Anlage - mit permanenter Datenübertragung direkt auf die MPG-Homepage. Die Zeichen dafür stehen offenbar gut: Die Stadt signalisierte Zustimmung zu der Investition.

Blick in die Geschichte der Wetterwarte

Die Wetterstation wurde 1968 vom damaligen Chemie- und Biologielehrer Dr. Heinrich Ermeling mit Bezug des Schulgebäudes Goldbergstraße aufgebaut. Die Messstationen liegen im Innenhof (Luftdruck und Temperatur), und auf dem Dach (Regen und Wind).