Gelsenkirchen-Hassel.

Ein kleiner Sketch, eine symbolische Aussage: Wir gehören zusammen, wir sind unterschiedlich. Die Mädchen und Jungen, die gerade erst von der Grund- zur weiterführenden Schule gewechselt waren, hatten gleich am dritten Schultag ihren großen Auftritt. Mit einer kleinen Feierstunde in der Mehrzweckhalle der Realschule an der St. Michael-Straße wurde gestern Vormittag der Start einer neuen Schule und einer neuen Schulform gefeiert. Nach knapp eineinhalbjähriger intensiver Vorbereitung hat die Sekundarschule Hassel mit Beginn des neuen Schuljahres ihre Arbeit aufgenommen.

Schulleiterin Gabriele Ulbrich blickte in die Zukunft ihrer 78 Schülerinnen und Schüler: „Wir werden Euch nicht in Schubladen passen, wir werden Euch behutsam, aber fordernd begleiten, Euch immer neue Chancen aufzeigen und zu einem Schulabschluss führen.“ Und Oberbürgermeister Frank Baranowski ergänzte: „Wir sichern den Eltern zu, dass ihre Kinder die passende Förderung bekommen. Wir wollen kein Kind zurücklassen.“

Gemeinsam länger lernen: So könnte das Motto für die Sekundarschule lauten, für die erste Ideen in Hassel bereits entwickelt wurden, als der im vergangenen Jahr getroffene Schulkonsens in NRW noch nicht abzusehen war. Ganztagsunterricht, Unterrichtsstunden von jeweils 60 Minuten, frühzeitige Berufsorientierung, garantierter Übergang in eine gymnasiale Oberstufe durch Zusammenarbeit mit der Gesamtschule Buer-Mitte und dem Eduard-Spranger-Berufskolleg markieren die Eckpfeiler der pädagogischen Arbeit.

In guter Nachbarschaft

Die Sekundarschule wird an zwei Standorten arbeiten - unter den Dächern der Hauptschule am Eppmannsweg und der Realschule an der St. Michael-Straße. Während diese beiden Schulformen keine neuen Jahrgänge mehr aufnehmen, wird die neue Sekundarschule im gleichen Maße wachsen. „Die Sekundarschule Hassel ist eine Schule mit zwei hochwertigen Standorten“, betonte Ralph Schlumberger, stellvertretender Schulleiter, die gute Nachbarschaft zu seinen Kollegen Jörg Kuhlmann und Werner Gallmeister. Dass die Sekundarschule zwei kleine, überschaubare Einheiten bilden werde, sei als Chance zu verstehen: An keinem der beiden Standorte werde es mehr als 250 Schüler geben. Schlumberger: „Das schafft Vertrauen.“ Auch Reinhold Heimer vom NRW-Schulministerium betonte die besondere Stellung der Sekundarschule: „Es reicht nicht, Haupt- und Realschulen zusammenzulegen und Türschilder auszutauschen.“ Das Schulsystem sei in Bewegung geraten, damit jedes Kind die jeweils beste Schule besuchen könne.

Zu den zahlreichen Gratulanten gesellte sich auch Bezirksbürgermeister Thomas Klasmann, der mit einem originellen Geschenk an den ersten Schultag erinnerte, den ja auch Schulleiterin Gabriele Ulbrich zu meistern hatte. Er überreichte ihr eine Schultüte - gefüllt mit Süßigkeiten, auch „etwas Gesundes“ steckte drin. Er wünschte der Schule, den Lehrern und den Schülern „Bergmannsglück“.