Gelsenkirchen-Erle.

Von der Planung über den Umbau bis hin zum Betrieb: Der Wochenmarkt in Erle sorgt immer wieder für Diskussionsstoff. Die Anlieferung der Waren in den frühen Morgenstunden, die Kanten am Übergang von Bürgersteig und Platzflächen zur Straße und das Parken von Fahrzeugen während und außerhalb der Marktzeiten sind nur einige der aktuellen Themen, über die an der Marktstraße gesprochen wird. Anwohner und Marktbeschicker, Politik, Verwaltung und Interessenvertreter der Behinderten sollen demnächst an einem runden Tisch zusammenkommen, um die Probleme direkt anzusprechen.

Die Idee, für den Erler Markt einen runden Tisch einzurichten, hatte Udo Brückner (SPD), Vorsitzender des Beirates für Menschen mit Behinderungen, in der jüngsten Sitzung des Gremiums ausdrücklich begrüßt wird. „Eine Idee, die immer mal wieder vorgebracht wurde und vom gesamten Beirat getragen wird“, betont Brückner . Ein Termin für das erste Treffen stehe noch nicht fest, nach dem Ende der Ferien werde es Gespräche zur Abstimmung geben. Brückner räumt ein, dass man auch nach der Wiedereröffnung des Marktes mit diesem Thema „noch nicht so recht vorangekommen ist“. Man werde zu sprechen haben über die Kanten und über „neue Ideen“. Damit meint Brückner die landesweiten Richtlinien zur barrierefreien Gestaltung und deren Anpassung an Gelsenkirchener Bedürfnisse.

Brief an den Oberbürgermeister

In der Zwischenzeit hat Markthändler Peter Conrad einen Brief an Oberbürgermeister Frank Baranowski geschrieben. Darin beklagt der Metzger aus Wanne-Eickel, der seit vielen Jahren auf dem Markt in Erle mit einem Verkaufsstand vertreten ist, Regelungen, die den Beschickern das Leben schwer machten. Als „Kleinstanbieter“, wie Conrad sich selbst bezeichnet, wäre es ihm am liebsten, dass er seinen Verkaufswagen dauerhaft auf dem Marktplatz abstellen könnte. Das sei aber nicht erlaubt. Hielten sich die Markthändler aber an das Parkverbot, bedeutete das eine Verlängerung des Aufbaus am frühen Morgen und damit einen Konflikt mit den unmittelbaren Markt-Nachbarn. „Es ist doch genügend Platz auf dem Markt vorhanden“, argumentiert Conrad.

„Wir sind mit allen Beteiligten im Gespräch“, betont Dr. Siegbert Panteleit, der bei den Gelsendiensten zuständig ist für die Organisation der Wochenmärkte. Aus Sicht des Betreibers sei die Gestaltung des Marktes optimal, auch wenn es „relativ ungewohnt“ sei, dass die einzelnen Platzflächen nicht voneinander getrennt seien. Das Marktgeschehen nur auf einer Fläche zu konzentrieren“, halte er für einen „Schildbürgerstreich“, weil das der ursprünglichen Planung für einen Markt- und Veranstaltungsplatz widerspreche. Während der Marktes den Autoverkehr zu verbannen, sei nicht möglich. Siegbert Panteleit: „Die Polizei hat uns auf die Gefahr von zu großen Rückstaus hingewiesen.“ Gespräche müssten geführt werden über die Abgrenzung von Verkehrs- und Marktflächen.