Gelsenkirchen-Schaffrath.

Umfahrung Schaffrath - ein unendliches Thema: Bereits 1999 wurden Pläne für den dritten Bauabschnitt vorgestellt. In seiner jüngsten Sitzung hat der Verkehrs- und Bauausschuss den Startschuss gegeben - nicht für den Bau der Straße, sondern für eine erneute Untersuchung einer geeigneten Streckenführung. Für rund 50 000 Euro Honorar soll ein externes Ingenieurbüro erarbeiten, wie die Rungenbergstraße weiter in Richtung Claesdelle/Neidenburger Straße geführt werden kann. Dennis Melerski, Stadtverordneter der Grünen, kritisiert das Vorgehen: „Alle Varianten zur Umfahrung Schaffrath sind bereits untersucht worden.“ Die Fachhochschule sei schon heute für den Pkw-Verkehr gut erreichbar. Daher plädiert er dafür, die Bus-Anbindung deutlich zu verbessern.

Um den Termin für den möglichen Baubeginn im Jahr 2015 halten zu können, soll ein Gutachter die vorliegenden Varianten erneut überprüfen und eine mögliche Alternative ausarbeiten.

Variante 3a sieht die Verlängerung des Stegemannsweges vom Ausbauende in Richtung Norden bis zur Claesdelle und dann eine Parallelführung nördlich der Claesdelle bis zur Gecksheide bei Erhaltung der Claesdelle als Fuß- und Radweg vor.

„Enteignung“

Variante 4 würde die Straße vom heutigen Ausbauende in nordwestliche Richtung über freies Feld bis zur Gecksheide in Höhe Claesdelle führen.

In der Detailplanung stellte sich aber heraus, dass die Kreuzung mit Transit- und Fernleitungen der Ruhr Oel GmbH kostenaufwendige Schutzbauwerke und zudem auch noch Grunderwerb notwendig machen würde. Weil Eigentümer aber nicht verkaufsbereit waren, stoppte die Planung vorerst.

Dass sie jetzt wieder aufgenommen wird, kann Dennis Melerski nicht verstehen: „Der Ortsteil Schaffrath hat mit der Rungenbergstraße eine Umgehungsstraße.“ Wer mit dem Pkw die Fachhochschule erreichen wolle, könne sie über vorhandene und zudem gut ausgebaute Straßen (innerörtlich über Vinckestraße und Nordring sowie regional über die B 224) erreichen. Wer aus dem Stadtsüden die Fachhochschule ansteuere, werde dazu wohl eher selten die Umfahrung Schaffrath benutzen und lieber den herkömmlichen Weg über die Kurt-Schumacher- und Vinckestraße wählen. Das Geld für eine erneute Variantenuntersuchung sei besser investiert in eine Optimierung des öffentlichen Nahverkehrs. Melerski: „Die Fachhochschule ist aus dem Stadtsüden nur durch zeitaufwendiges, mehrfaches Umsteigen erreichbar.“

Die Umfahrung Schaffrath fortzuführen, würde eine Beeinträchtigung des landwirtschaftlich geprägten Landschaftsbildes bedeuten. Zudem weist Melerski auf einen nicht weniger wichtigen Aspekt hin: „Parallelführung bedeutet Enteignung.“