Mit erhöhter Wachsamkeit reagiert die Betriebsleitung von Schauburg und Apollo-Cinema auf den Amoklauf in einem US-Kino. Das Personal wird ein Auge auf große Taschen haben, zusätzliche Sicherheitskräfte werden aber nicht eingestellt.
Gelsenkirchen-Buer/Berger Feld. Größere Sensibilität, aber bitte keine Panik: Nach dem Amoklauf eines 24-Jährigen in einem amerikanischen Kino plädiert Ralf Kolecki als Betriebsleiter der buerschen Schauburg und des Apollo-Cinema (Multiplex) im Berger Feld für eine erhöhte Wachsamkeit – allerdings mit Augenmaß.
„Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden die Kino-Besucher sicher aufmerksamer im Blick haben und darauf achten, dass keine großen Taschen oder Rucksäcke mit in die Vorführsäle genommen werden. Aber aus Furcht vor Nachahmungstätern gesondertes Sicherheitspersonal einzusetzen, halten wir für übertrieben“, erklärte Kolecki gestern auf WAZ-Anfrage.
Keine Furcht vor Nachahmungstätern
Die Kinokette Cinemaxx hatte zuvor angekündigt, ihr Sicherheitspersonal werde in den nächsten Tagen und Wochen verstärkte Präsenz zeigen, um Nachahmer abzuschrecken.
Anlass zu großer Sorge sieht der Betriebsleiter nicht so kurz vor der Vorpremiere des neuen „Batman“-Films „The Dark Knight Rises“, der nach dem Vorgänger-Streifen „The Dark Knight“ am morgigen Dienstag, 24. Juli, jeweils 21 Uhr, in der Schauburg und im Apollo-Cinema gezeigt wird. Der Attentäter von Denver im US-Bundesstaat Colorado hatte, wie berichtet, während der „Batman“-Premiere auf andere Kinobesucher geschossen, dabei zwölf getötet und mehr als 50 Personen zum Teil schwer verletzt; sich selbst soll er als „Joker“ bezeichnet haben – dieser gibt in den Filmen den Gegenspieler von Batman.
„In den USA ist es viel einfacher als in Deutschland, an Waffen zu kommen. Ich halte den Amoklauf für eine extreme Einzeltat. Sich im Straßenverkehr zu bewegen, ist ungleich gefährlicher“, so Ralf Kolecki.
Die Besucherinnen und Besucher der Kinos in Buer und im Berger Feld bräuchten auch weiterhin keine Sorge zu haben, betont er.
Besucher verhalten sich normal
„Bisher hat kein Kinogänger in irgendeiner Weise auf den Amoklauf reagiert oder sich besorgt geäußert.“ Die Schauburg an der Horster Straße zählt drei Säle mit jeweils 100 bis 670 Plätzen, das Apollo-Cinema (früher: Multiplex) an der Willy-Brandt-Allee neun Säle mit 180 bis 480 Plätzen. Betreiber ist Michael Meyer.