„Energetische Sanierung der Häuser in der Eppmannssiedlung“- zu diesem Thema hatte die Mieterinitiative Hassel eingeladen. Auch Verantwortliche von der Deutschen Annington waren vor Ort. Das gemeinsame Ziel, die Siedlung wohnenswerter zu machen, steht an erster Stelle. Die Frage ist nur, : Wer soll die Kosten tragen?
Bei der letzten Versammlung kritisierten die Mieter, dass keine Vertreter der Annington anwesend waren, um sich direkt zu den Problemem zu äußern.
Viele Enttäuschungen
Am Dienstagabend war bereits beim Anblick der Mietgesellschaftsvertreter die Wut der Anwohner zu spüren. „Jahrelang zahlen wir Mieterhöhungen und machen tun Sie gar nix“, war überall zu hören. Die Mieter erlebten in der Vergangenheit zu viele nervenaufreibende Kämpfe und zu viele Enttäuschungen. Doch dies soll sich jetzt ändern. Joachim Hertling von der Deutschen Anningron stellte sich geduldig den Fragen der Mieter.
Dass die Zechenhäsuer in der Eppmannssiedlung viele Schwachstellen haben, ist allen klar. Risse im Mauerwerk, undichte alte Fenster und Türen, genauso wie bröckelnde Holzbalkone. „Es ist keiner unter uns, der nicht schon angerufen, geschrieben oder andere Beschwerden an die Annington gerichtet hat“, berichtet Klaus Arnecke von der Mieterinitiative.
Auch Begehungen mit der Annington habe es gegeben. Bis jetzt ohne sichtbare Ergebnisse. „Jedesmal sagen Sie, sie schauen sich unser Haus an. Gesehen habe ich Sie noch nie“, wirft ein wütender Anwohner dem Annington-Vertreter Joachim Hertling vor.
Fakt an diesem Abend ist, dass die Notwendigkeit einer Sanierung besteht. Die Anwohner wie auch die Annington möchten ihre Häuser schön und energetisch sanieren. Doch beim Geld hört es auch hier, wie so oft, auf.
„Die geschätzten Kosten belaufen sich auf 4,6 Mio. Euro. Das wären 200 Euro pro Quadratmeter. Für eine Komplettsanierung gar nicht so teuer, aber für einen alleine nicht zu stemmen“, berichtet Joachim Hertling. Die Miete für die Wohnungen könnten zwischen vier und guten sechs Euro teurer werden. Gesetzlich ist das Umlegen der Kosten auf die Mieter erlaubt und die Nebenkosten würden bei vernünftiger Dämmung der Wohnungen immerhin gesenkt werden. Trotzdem sind die Mieter nicht bereit, mehr als 30 Cent Erhöhung zu zahlen, denn den schlechten Zustand der Häuser hätten sie ja nicht verursacht. Es sei einfach Jahrzehnte nichts an den Gebäuden passiert, trotz Mieterhöhungen. „Wir brauchen keine Rücksicht auf die Annington und ihre wirtschaftliche Lage nehmen. Uns interessiert nur, dass wir vernünftig wohnen“, erklärt Klaus Anneke.
Rückgriff auf Mieteinnahmen
„Natürlich werden wir bei der Bezahlung der Kosten auch auf die Mieteinnahmen der letzten Jahre zurückgreifen. Das alleine wird aber nicht ausreichen“, so Joachim Hertling. Er ist dafür, dass Mieter, Stadt und Deutsche Annington sich die Kosten teilen. Gespräche müssen folgen.
Die meist älteren Mieter können mit kleinen Renten nicht mehr Kosten zahlen, sagen sie. bei Nebenkosten von bis zu 160 Euro pro Monat ist das Budget bereits ausgelastet. Die versprochenen Ersparnisse durch Fassadendämmung müssen erst wieder eingeholt werden. Die Annington hingegen plant bereits mit einer Teilsanierung vom Timmerbrinksweg, Kalverkampsweg und Eppmannsweg. Rund 350 Wohnungen würden hier saniert. Das schafft dauerhaften Wohnkomfort und tut der Umwelt gut, da sind sich alle Parteien einig. Bleibt zu hoffen, dass sich die offenen Fragen bald klären.