Buer. . Die Ergebnisse der Anmeldungen bei den Buerschen Gymnasien liegen vor: Das Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasium legt deutlich, das Max-Planck auf hohem Niveau etwas zu, und das Leibniz erlebt einen deutlichen Einbruch.
Wähler sind unberechenbar. Politiker wissen das – Schulleiter aber ebenfalls. Denn den Gesetzen der Logik entziehen sich die Anmeldezahlen (nicht nur) der drei buerschen Gymnasien genauso wie die Kreuzchen auf den Stimmzetteln. Für das Schuljahr 2012/13 heißt das: Das Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasium (AvD) kann sich aus dem Tief der letzten Jahre befreien, das Leibniz erfährt einen Einbruch, und das Max-Planck-Gymnasium (MPG) legt auf hohem Niveau weiter zu.
Mit 89 Viertklässlern haben sich 30 Kinder mehr am AvD angemeldet als im vergangenen Jahr; 17 von ihnen entschieden sich für die Bläserklasse, 25 für das neue bilinguale Profil, das zusätzliche Englisch-Stunden und Fachunterricht in englischer Sprache vorsieht.
Als „tollen Erfolg“ wertet die Zahlen AvD-Leiter Friedrich Schenk, der so seinen neuen Kurs Richtung Bilingualität bestätigt sieht. „In Elterngesprächen beim Tag der offenen Tür wurde zudem deutlich, dass viele unser Engagement im Fünfer- und Sechserbereich anerkennen. Sie spüren, dass wir uns kümmern. Das schlägt sich auch in höheren Anmeldezahlen von Migrantenkindern nieder“, so Schenk.
Das Leibniz-Gymnasium verzeichnet demgegenüber mit 132 Anmeldungen 36 weniger als im Jahr zuvor. Leiter Konrad Fulst sieht’s gelassen: „Was die nackten Zahlen angeht, so haben wir im Vergleich zum Vorjahr natürlich verloren. Allerdings waren die Anmeldezahlen damals ungewöhnlich hoch; in diesem Jahr sind sie eher wieder normal.“ Überdies sei es im vergangenen Jahr bitter gewesen, 24 e Schüler „abgeben“ zu müssen.
Dass sich mit 50 Kindern doppelt so viele für das Bilingual-Angebot des Leibniz’ entschieden haben wie für das AvD, führt Fulst auf die größere Erfahrung in diesem Bereich zurück. „Für uns ist das eine schöne Bestätigung unseres Engagements. Es ist schließlich nicht so einfach, genügend Lehrpersonal mit der richtigen Fachkombination vorzuhalten oder den Austausch mit einer Schule in London zu organisieren.“
Hochzufrieden äußerte sich MPG-Leiter Reinhard Linnenbrink zu den Anmeldezahlen. 112 Viertklässler sind es, die an sein Gymnasium wechseln wollen, sieben mehr als im Jahr zuvor. Mehr als die Hälfte der künftigen Fünftklässler – 60 Kinder – hat sich für das MINT-Profil entschieden, das in den Jahrgängen 5 bis 7 eine zusätzliche Unterrichtsstunde im Bereich Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik vorsieht.
„Das ist ein gutes Ergebnis, vor allem angesichts der schulischen Rahmenbedingungen in der Stadt, etwa was die gute Arbeit der Gesamtschulen und den Start der neuen Sekundarschule in Hassel angeht“, sagt Linnenbrink. Nur zu einem Teil honorierten Eltern mit der Anmeldung ihrer Kinder gute Info-Veranstaltungen und Öffentlichkeitsarbeit. „Oft genug sind es die Erfahrungsberichte anderer Eltern, die das Interesse wecken – oder eben nicht.“