Gelsenkirchen-Buer. Insgesamt vier Modelle hat die Stadt zur dringend notwendigen Sanierung der Devesestraße in dieser Woche auf einer Anwohnerversammlung vorgestellt. Dass sich Vertreter der Politik, zum Beispiel Gerd Schulte (CDU) und Anne Schürmann (FDP), schnell für die Variante 4 und damit für das Abholzen von fast 80 zumeist gesunden Roteichen ausgesprochen haben, geht den Grünen zu schnell.
Insgesamt vier Modelle hat die Stadt zur dringend notwendigen Sanierung der Devesestraße in dieser Woche auf einer Anwohnerversammlung vorgestellt. Dass sich Vertreter der Politik, zum Beispiel Gerd Schulte (CDU) und Anne Schürmann (FDP), schnell für die Variante 4 und damit für das Abholzen von fast 80 zumeist gesunden Roteichen ausgesprochen haben, geht den Grünen zu schnell. Der Stadtverordnete Dennis Melerski: „Schade, dass sich zwei Fraktionen schon so früh festgelegt haben.“ Zusammen mit dem Bezirksverordneten Dr. Werner Blanke fordert er eine umweltverträglichere Lösung und die weitgehende Erhaltung der wertvollen Bäume.
Im Gespräch mit der WAZ stellt Melerski klar: „Die Notwendigkeit dieser Straßenreparatur ist offenkundig.“ Auch müssten dort die Parkplätze erhalten bleiben. Eine Reduzierung würde nur zu einem steigenden Parksuchverkehr und damit zu einer Belastung der Anwohner führen. Er wehrt sich aber gegen den Eindruck, dass die Bäume und ihr gegen die Oberflächen drückendes Wurzelwerk für sämtliche Schäden verantwortlich seien. So seien die Schäden auf der Fahrbahn eindeutig auf den Frost und auf den Lkw-Verkehr zurückzuführen.Der Baumbestand habe eine wichtige Funktion für das Stadtklima, das durch Luftverschmutzung und Feinstaub belastet sei. Und er erinnert an unterschiedliche Maßstäbe, die offenbar an den Baumschutz angelegt würden. Mit der jetzt zur Überarbeitung anstehenden Baumschutzsatzung werde jedem Bürger verwehrt, „eine 15 Jahre alte Pappel“ auf seinem Privatgrundstück zu fällen. Gleichzeitig stelle die Stadt aber das Entfernen eines weitaus wertvolleren Baumbestandes als beste aller Ausbaumöglichkeiten dar.
Melerski favorisiert wie Blanke eine angepasste Version der Variante 2, die einen in beide Richtungen zu befahrenden Radweg auf der Nordseite vorsieht. Blanke: „Ein erst 2003 neu erstellter Radweg, der sich in einem absolut akzeptablen Zustand befindet. Auf ihm könnte beidseitig der Radverkehr geführt werden, zumal er sich noch problemlos verbreitern lässt, ohne dass Fußgänger und Parkplatzsuchende tangiert werden.“ Unstrittig sei, dass der Radweg Richtung Buer einer Sanierung bedürfe. Eine Verlegung auf die andere Seite würde die Möglichkeit schaffen, den Fußweg vernünftig herzurichten und den besonders wertvollen Baumbestand auf dieser Seite zu erhalten.
Die Grünen wollen das Thema Devesestraße in der Fraktionssitzung am Montag zur Sprache bringen und die Verwaltung auffordern, mehr Fakten darzulegen.