Gelsenkirchen-Buer.
Kein Zweifel: Die Devesestraße muss dringend repariert werden. Schlaglöcher, Stolperkanten, Risse in der Fahrbahn, Frostschäden, Baumwurzeln, die den Gehweg anheben, und ein Radweg, der auf den Bürgersteig verschwenkt, machen den dringenden Handlungsbedarf deutlich. Die Pläne der Stadt trafen im Grundsatz auf Zustimmung der knapp 50 Bürger, die Dienstagabend den Weg ins Rathaus Buer zu einer Einwohnerversammlung gefunden hatten. Selbst die Aussicht, dass für die grundhafte Erneuerung der Straße, der Bürgersteige, der Radwege und der Parkplätze rund 80 Bäume fallen müssen, wurde ohne großen Widerspruch hingenommen.
Ob es dazu kommen wird, steht noch nicht fest. Denn das Vorhaben der Stadt ist noch nicht im Detail festgelegt. Jan Raatz vom Referat Verkehr stellte den Zuhörern vier Beispiele einer möglichen Straßengestaltung vor: Variante 1 sieht den Erhalt des Baumbestandes vor. Die Vergrößerung der Baumscheiben bedeutet aber die Verlegung des Radweges auf die Straße als Schutzstreifen mit unterbrochener Linie. Variante 2 lässt auf der nördlichen Seite einen Zwei-Richtungsradweg entstehen und greift einen Teil der Bäume an. Variante 3 empfiehlt das Baumfällen nur auf der südlichen Straßenseite und Parkstreifen in Längsaufstellung. Auch in diesem Fall müssten Radfahrer auf der Straße fahren, allerdings getrennt vom Autoverkehr durch eine durchgezogene Linie. Variante 4 steht für den kompletten Umbau der Straße, für den aber der gesunde Baumbestand geopfert werden müsste. Die vernünftige Herrichtung der Verkehrsflächen sorge dafür, dass dort langfristig kein Erneuerungsbedarf bestehe. Raatz: „Die nächsten 50 Jahre hätten Sie dann Ruhe.“
„Ende mit Schrecken“
Schon früh kristallisierte sich in der Diskussion eine mögliche Zustimmung für den Komplett-Umbau heraus - sowohl auf Seiten der Zuhörer wie auch auf Seiten der Politik. CDU-Stadtverordneter Gerd Schulte meldete sich als Anwohner der benachbarten Hohensteiner Straße zu Wort: „Es muss hier in der ganzen Ecke etwas passieren.“ Der Umbau der Straße dürfe aber keineswegs zu einer Reduzierung der Pkw-Stellflächen führen. Auch Anne Schürmann (FDP) sprach sich für die Radikal-Variante aus: „Lieber ein Schrecken mit Ende.“ Auch wenn neue Bäume als Ersatz gepflanzt würden, werde es dort am Anfang kahl aussehen. Am Beispiel der Vinckestraße sei aber zu erkennen, wie ein einheitliches Straßenbild wieder erreicht werden könne.
Als Zusicherung konnten die Anwohner mitnehmen, dass der Straßenbelag durch so genannten Flüster-Asphalt ersetzt werde. Das werde zu einer deutlichen Reduzierung des Verkehrslärms führen. Andere Vorschläge aus der Bürgerschaft wurden notiert und sollen in den nächsten Wochen und Monaten geprüft werden. Dazu zählt zum Beispiel der Einbau von Querungshilfen, um die Geschwindigkeit zu reduzieren, oder das Parken in Schrägaufstellung, um eine möglichst hohe Anzahl von Stellplätzen zu erhalten.