Gelsenkirchen-Buer.

Von den 700 Polizisten, die in Gelsenkirchen im Einsatz sind, haben zur Zeit lediglich zwei einen türkischen Migrationshintergrund. „Das muss sich ändern“, sagt der Polizeipräsident Rüdiger von Schoenfeld und erhält dafür Beifall von rund 100 Schülern.

Die angehenden Abiturienten besuchen mit der Gesamtschule Buer-Mitte, dem Leibniz-Gymnasium, dem Annette-von-Droste-Hülshoff- Gymnasium und dem Eduard-Spranger-Berufskolleg zwar unterschiedliche Schulen, was sie eint sind die ausländischen familiären Wurzeln.

Um das Vorhaben, bald mehr Beamte mit Migrationshintergrund zu beschäftigen, Realität werden zu lassen, waren ausschließlich Schülerinnen und Schüler mit ausländischen Wurzeln zur Polizei-Werbeveranstaltung in die Aula der Gesamtschule Buer-Mitte eingeladen worden.

Anders als bei „normaler“ Nachwuchs-Werbung begrüßt nicht nur der Polizeipräsident die Schülerinnen und Schüler, auch der türkische Generalkonsul Nafi Cemal Tosyali ist aus Münster angereist, um seine Landsleute zu motivieren, sich in die deutsche Gesellschaft zu integrieren: „Zur Integration gehört es auch, in deutschen Behörden wie der Polizei vertreten zu sein. Das trägt auch dazu bei, Vertrauen in Staat und Gesellschaft zu fördern.“

Als lebendes Beispiel gelungener Integration stellt sich Matthias Buczkowski den Schülern vor. Im Alter von sieben Jahren ist er mit seinen Eltern ohne deutsche Sprachkenntnisse nach Deutschland gekommen. Für ihn stand schon vor dem Abitur fest, dass er Polizist werden wollte: „Ich habe es nicht bereut. Ich wundere mich immer wieder, wie oft mir meine polnischen Sprachkenntnisse im Dienst tatsächlich helfen.“