Gelsenkirchen-Horst. In der Johannastraße in Horst hat das Wohnungsunternehmen Deutsche Annington die alten Mülltonnen eingesammelt - und offenbar keine neuen aufgestellt. Die Mieter müssen seit knapp zwei Wochen ohne Müllabfuhr auskommen.

. Als Gustav Karkuth vor knapp zwei Wochen von Arzt kam, traute er vor seiner Wohnung an der Johannastraße in Horst seinen Augen nicht: „Wo ist unsere Mülltonne geblieben?“, fragte er seine Frau Anni. Das war am Dienstag, 17. Januar. An diesem Tag war wie immer die Müllabfuhr gekommen - und mit dem Müll verschwanden auch die Tonnen. Seitdem fehlen im Bereich Johannastraße/An der Friedweide mindestens 35 Tonnen und die Mieter der Deutschen Annington wissen nicht, wohin mit dem Abfall. „Bei Regen bin ich mit Regenschirm und Müll zum Anfang der Straße gelaufen und habe Nachbarn gefragt, ob ich meinen Abfall dort in den großen Container werfen darf“, erzählt Anni Karkuth von dem, was ihr „wie ein Spuk“ vorkommt. Dieser „Spuk“, versichert das Wohnungsunternehmen, soll in der nächsten Woche wieder vorbei sein.

Mit dem Versuch, das „Abfallmanagement“ zu optimieren, ist die Deutsche Annington offenbar gescheitert. „Ein von uns beauftragter Dienstleister war dort unterwegs, um Mieter in Bezug auf Mülltrennung zu beraten“, erläutert Annington-Sprecherin Katja Weisker. Reduzierung der Restmüllmengen und damit als Folge die Senkung der Nebenkosten, lautete das Ziel für die Mieter der Mehrfamilienhäuser mit den separaten Eingängen. Doch die Umstellung von vielen kleinen „eigenen“ auf wenige große gemeinschaftlich zu nutzende Tonnen hat nicht geklappt. Dort, wo die großen Tonnen aufgestellt wurden, seien sie von einigen Mietern weiterhin als „eigene“ angesehen worden, heißt es. Mit der Folge: Die anderen Mieter hatten das Nachsehen. Anni Karkuth bestreitet das: „Hier im ganzen Umkreis ist keine einzige neue Tonne angekommen. Ich kenne ja hier alle Leute, schließlich wohne ich seit 74 Jahren in dieser Straße.“ Was sie besonders aufregt: „Niemand hat uns darüber informiert. Und am Service-Telefon hieße es schnippisch: Wir wissen von nichts!“

Aus dem Hin und Her mit den großen und kleinen Mülltonnen hat Annington inzwischen Konsequenzen gezogen. „Die alten Tonnen kommen in der nächsten Woche wieder zurück“, verspricht Katja Weisker.