Nur fünf Minuten, sagen die Jungs von Sick's Pack, die vor dem Lokal ohne Namen kurz frische Luft schnappen. Derweil ist's drinnen voll, wenngleich nicht zu sehr. Aus den Boxen schallen Lieder von CD, aber die Combo setzt sich bereits wieder ans Spielgerät.
Seid ihr noch da?” – „Jaa”, schallt es zurück. „Ich komm' extra aus Düsseldorf”, sagt Birgitta Kloppenburg; die Gruppe covert „Entre dos tierras” von den Héroes del Silencio. Sie tanzt und fügt an: „Allein wegen der Band sind wir hier.”
Doch bei der buerschen Musiknacht hatten die Besucher die Möglichkeit, elf Bands in verschiedenen Lokalen zu sehen. Deshalb zu etwas völlig anderem: Im Trujillo spielen La Cubana Latin-Pop und Salsa. Und jetzt: „Killing me softly” – mit selbst geschriebenem spanischen Text. Besonders in der hinteren Hälfte des Lokals stehen die Besucher dichter gedrängt, an den Tischen aber bleibt neben der Musik auch die Möglichkeit zur Unterhaltung. Applaus für die Gruppe – und Pause. Die übliche Wanderung setzt ein: frische Luft schnappen oder eine andere Lokalität abklappern.
Im Zutz spielen The Ballroom Rockets Rock 'n' Roll. Mit E-Gitarre, Kontrabass, Schlagzeug und wahrlich tollen Frisuren. Platz um ausgiebig zu tanzen, ist aber nicht.
„Es gefällt mir wirklich supergut”, sagt Joachim Vahle in der Schauburg, wo nach den Abendvorstellungen regelmäßig die Funk Monsters auflaufen und unter anderem Musik aus den 70ern spielen. „Für jeden Geschmack ist etwas dabei”, sagt die Essenerin Andrea Niggemann. „Wir haben ja die Rüttenscheider Musiknacht – da kann ich jetzt mal vergleichen.” Und? „Rüttenscheid hat's ein bisschen leichter”, sagen beide. Da seien die Lokale enger beieinander. „Aber hier in Buer ist's interessant, vielseitig. Das muss man mal erlebt haben”, so Niggemann.
Vom Altmarkt schon zu hören: „Ein Stern...” – aber nicht aus dem Copas, wo's Schlager gibt, sondern aus Karinas Stube, wo unabhängig zur Musiknacht ein lauter Junggesellinnen-Abschied steigt. Aus dem ersten Stock des Dorfkrugs schallt Karaoke durchs offene Fenster – mal gut, mal weniger. Unten haben's die Blues Missiles entsprechend schwer, setzen aber mit gutem Bluesrock eine eigene Marke.