Gelsenkirchen-Hassel. Mit drei Klassen zu je 25 Schülerinnen und Schülern wird die neue Sekundarschule an den Start gehen. Sie bietet nicht nur die Abschlüsse der Hauptschule nach Klasse 9 und Klasse 10 sowie die mittleren Abschlüsse der Realschule mit und ohne Qualifikation. Durch die Zusammenarbeit mit Gesamtschule und Berufskolleg sollen auch die Abschlüsse der Sekundarstufe II ermöglicht werden.

Für Schuldezernent Manfred Beck war es nicht weniger als ein „historischer Moment“, als der Rat am Donnerstag grünes Licht gab für die Errichtung der ersten Sekundarschule in der Stadt. Ab Schuljahr 2012/13 nimmt in Hassel eine Schule für alle den Betrieb auf.

Mit drei Klassen zu je 25 Schülerinnen und Schülern wird die neue Sekundarschule an den Start gehen. Sie bietet nicht nur die Abschlüsse der Hauptschule nach Klasse 9 und Klasse 10 sowie die mittleren Abschlüsse der Realschule mit und ohne Qualifikation. Durch die Zusammenarbeit mit Gesamtschule und Berufskolleg sollen auch die Abschlüsse der Sekundarstufe II ermöglicht werden. Beck: „Das ist ein ortsnahes Angebot, das für alle Schüler interessant ist.“

Im gleichen Maße, wie die neue Sekundarschule wachsen wird, reduzieren sich die Jahrgänge in der Hauptschule am Eppmannsweg und in der Realschule an der St. Michael-Straße. Beginnend mit der Hauptschule wird die Sekundarschule an beiden Standorten zu finden sein. Auch wenn die Leiter der auslaufenden Haupt- und Realschule, Jörg Kuhlmann und Werner Gallmeister, keine Leitungsfunktion für die neue Schulform übernehmen, so freuen sie sich, dass die im Stadtteil Hassel geborene Idee vom gemeinsamen Lernen nun Wirklichkeit wird. Sie stellen die wesentlichen Unterschiede heraus. Kuhlmann: „Wir wollen weg von der 45-Minuten-Stunde. Die 60-Minuten-Stunde ermöglicht in Zukunft kooperative Lernformen.“ In der Gemeinschaftsschule sollen maximal 25 statt bislang 30 Schüler unterrichtet werden. Und Gallmeister fügt hinzu: „Als Ganztagsschule setzt die Sekundarschule auf individuelle Förderung.“ Das komme zum Beispiel durch das neue Unterrichtsfach Arbeitslehre zum Ausdruck, das die Schüler besser auf den Übergang von der Schule in den Beruf vorbereiten soll. Ab der 6. Klasse könne eine zweite, ab der 8. Klasse eine dritte Fremdsprache angeboten werden. Dafür böte sich Französisch, bei entsprechender Lehrerzuweisung auch Türkisch an.

Ähnlich wie an einer Gesamtschule soll an der Sekundarschule die Versetzung der Normalfall sein. Die individuelle Begleitung der Schüler und die Information der Eltern sollen helfen, dieses ausdrückliche Ziel zu erreichen. Beck: „Nur im absoluten Ausnahmefall soll es zu einer Nichtversetzung kommen.“

Bereits vor 20 Jahren fanden sich erste Ideen für die Entwicklung einer integrierten Schulform im städtischen Schulentwicklungsplan. Doch es brauchte die demografische und wirtschaftliche Entwicklung, um diesen Prozess voranzutreiben. Helmut Niemeier, einer der Initiatoren der Bildungsoffensive Hassel, macht das am Beispiel von Arbeitgebern deutlich, die früher in unmittelbarer Nachbarschaft genügend Lehrstellen und Arbeitsplätze zur Verfügung stellten. Doch Bergwerk, Kraftwerk und Kokerei gibt es heute nicht mehr. Dafür aber die Erwartung, dass Schulabgänger heute qualifiziertere Abschlüsse vorweisen sollten. Niemeier: „Wir haben schon 2004 eine Stadtteilschule gefordert, die alle Abschlüsse bietet und mit anderen Einrichtungen vernetzt ist.“ Auch wenn der Wunsch nach einer Gemeinschaftsschule mit Sekundarstufe II nicht in Erfüllung gehen wird, so kommt die Sekundarschule diesem Ziel sehr nahe durch die Kooperation mit Gesamtschule und Berufskolleg. Mit Blick auf die Evangelische Gesamtschule in Bismarck ist sich Niemeier sicher: „Die Sekundarschule wird Hassel neue Impulse geben.“