Zum 35. Jubiläum der Friedensdorf-Konzerte war Kabarett angesagt. In der Aula Löchterheide an der Goldbergstraße versuchte Martin F. Risse, sein Publikum zum Lachen zu bringen. Die Einnahmen des Abends gingen dabei komplett an das Oberhausener Friedensdorf.

Zum 35. Jubiläum der Friedensdorf-Konzerte war Kabarett angesagt. In der Aula Löchterheide an der Goldbergstraße versuchte Martin F. Risse, sein Publikum zum Lachen zu bringen. Die Einnahmen des Abends gingen dabei komplett an das Oberhausener Friedensdorf.

Der Saal war zu etwa einem Drittel gefüllt. Bei anderen Friedensdorfkonzerten war es schon deutlich voller. Andererseits dürfte bei einem Eintrittspreis von zwölf Euro durchaus einiges an Geld zusammengekommen sein – und Einnahmen aus dem Verkauf von Speisen und Getränke gab es ja auch noch.

Der Stimmung der Gäste schien das großzügige Platzangebot keinen Abbruch zu tun. Schon während der Ankündigung von Martin F. Risse waren die ersten Lacher zu hören. Und auch die Gags des Kabarettisten selbst ließen die Zuschauer schnell an seinen Lippen - beziehungsweise seinen Fingern – hängen. Neben dem gesprochenen Wort drangen nämlich schon bald die ersten Töne aus dem großen Flügel auf der Bühne ans Ohr der Gäste.

Risse präsentierte sich als typischer Ureinwohner des Ruhrgebiets. Schon der Untertitel im Programmheft - „Musik-Kabarett aus dem Pott“ - deutete es an. Im schönsten Ruhrhochdeutsch fragte Risse sein Gäste: „Wat soll ich nu’ machen, ‘n Lied, oder ersma wat erzählen?“ - Demokratie bei einer Bühnenshow, auch mal etwas Anderes.

Die Friedensdorfkonzerte, in deren Rahmen die Veranstaltung stattfindet, gibt es bereits seit 1994. Bei den Abenden, an denen alle Beteiligten ohne Honorar arbeiten, gab es dabei musikalisch immer eine große Bandbreite. Ob Klassik, Swing oder eben Kabarett: Zumindest für ein älteres Publikum gibt in der Reihe viel Abwechslung.

Die Inhalte des Abends blieben lokal geprägt, über die Evolution der Schrebergärtner bis zum obligatorischen Kommentar zum Fußballgeschehen des Abends. Ob nun sachlich korrekt oder nicht, das war Risse herzlich egal, Hauptsache es wurde gelacht.

Und auch die örtliche Art, jemandem seine Liebe zu gestehen, wurde gewürdigt. „Schätzchen, ich bin dich immer voll am lieben“, hieß das passende Lied dazu. Dabei blieb Risse ganz gelassen. Im Gegensatz zu manchem seiner Kollegen war es keine rasend schnelle Show, die dort über die Bühne ging. Eher blieb das Tempo gemächlich, die Atmosphäre war fast schon intim, da es immer wieder zur Kommunikation zwischen Risse und seinem Publikum kam. Auf diese Weise lachten sich Publikum und Künstler bis in den späten Abend.