Gelsenkirchen-Erle/-Resser Mark. .

Diese Nachricht müssen Eltern und Mitarbeiter erst einmal verdauen: Der evangelische Kirchenkreis Gelsenkirchen und Wattenscheid gibt die Kinder-Tageseinrichtungen „Kinderinsel“ in Erle und „Arche“ in der Resser Mark auf; sie werden von der Stadt übernommen. Ein Grund zur Trauer, finden manche Eltern – und zur Erleichterung.

„Grundsätzlich sind wir natürlich traurig darüber, dass sich die evangelische Kirche aus der Trägerschaft zurückzieht“, betont Alexandra Di Tardo (32) vom Elternrat der „Kinderinsel“ auf WAZ-Anfrage (s. auch Bericht im Gelsenkirchener Teil). Schließlich hätten viele Eltern sich bewusst für eine konfessionelle Einrichtung entschieden. „Aber wir sind auch heilfroh, dass die Kinderinsel mit den bisherigen Mitarbeiterinnen weiter betrieben werden soll. Für unsere Kinder wird sich also nichts ändern.“

Das stellt auch Alfons Wissmann, Leiter des städtischen Referats für Bildung und Erziehung, heraus: „Nur das Schild am Eingang wird anders aussehen“, verspricht er. Die Stadt werde die Immobilie zum Kndergartenjahr im August 2012 von der evangelischen Gemeinde anmieten und prüfen, die dreigruppige Einrichtung mit den 75 Kindern in Hinblick auf die Betreuung Unter-Dreijähriger (U3) umzustrukturieren. „Das Personal wollen wir wie bei dem Kindergarten ,Arche’ zu deren bisherigen finanziellen Konditionen mit allen bisher entstandenen Versorgungsansprüchen übernehmen.“

Dieser Aspekt habe besonders bei den acht Erzieherinnen in Voll- und Teilzeit für große Erleichterung gesorgt, berichtet Di Tardo. „Schon 2004 wollte die Gemeinde die Kita schließen. Eine Übernahme durch die Stadt scheiterte damals. Die Mitarbeiter sind nun erleichtert, dass die Ungewissheit endlich ein Ende hat, dass es für sie und die Einrichtung eine Zukunft gibt“, so die Mutter einer zweijährigen Tochter.

Kinder und Erzieher der bislang zweigruppigen Einrichtung „Arche“ Im Emscherbruch werden freilich wegen des großen Bedarfs an Kita-Plätzen in der Resser Mark umziehen müssen: Die Stadt will die Einrichtung in die frühere Schule an der Herforder Straße verlagern, die jedoch erst noch saniert und für eine Erweiterung um zwei Gruppen umgebaut werden muss. 2013, so die Planungen, soll das Gebäude bezugsfertig sein. „Das neue Haus liegt direkt gegenüber“, bekräftigt Referats-Leiter Wissmann das Prinzip „kurze Beine, kurze Wege“. In der dann viergruppigen „Arche“ plane die Stadt, künftig auch U-3-Plätze anzubieten.