Gelsenkirchen-Buer. .
Vier Wochen war die „Landesboutique“ zu Gast im Polizeipräsidium, gestern räumten die vier Mitarbeiter des Polizei-Bekleidungs-Zentrums NRW ihren „Modesalon“ neben der Kantine und schoben die Kleiderständer wieder in ihren 12-Tonner.
Zum Endspurt nach der Mittagspause kommen noch einmal vier Beamte um sich von Kopf bis Fuß neu einkleiden zulassen. Braun und Grün ist out, der moderne Polizist wird ab dem nächsten Jahr auch in Gelsenkirchen Blau tragen. Genau 503 uniformierte Polizisten ließen sich von den vier „Modeberatern“ im Landesdienst bei der Auswahl der passenden Kleidungsstücke helfen. So, wie man es sich im Textil-Einzelhandel wünschen würde, steht auch am letzten Tag individuelle Beratung ganz obenan: „Nehmen Sie die Jacke ruhig eine Nummer größer und denken Sie daran, dass auch die Dienstwaffe noch aufträgt. Denken Sie auch daran, dass die Mütze an der Stirn nicht kneift.“
Los ging es 503 Mal mit der Frage „Außen- oder Innendienst?“ So auch am letzten Tag. Kommissarin Alexandra Hußmann entscheidet sich für Außendienst – und muss erst einmal warten. Wie in jedem Textilkaufhaus sind die Umkleidekabinen natürlich genau dann besetzt, wenn man etwas anprobieren will. Zeit also, sich schon einmal an den Kleiderständern einen ersten Überblick zu verschaffen. „Also die Farbe finde ich schon mal gut, die gefällt mir viel besser als die alte grün-braune Uniform. Mal sehen, wie das angezogen bei mir aussieht“, ist die junge Polizistin mit der Modelfigur schon einmal positiv eingestellt. Nach der Anprobe der weißen Mütze, das blaue Modell ist für den Innendienst bestimmt, heißt es dann: „Ziehen Sie bitte ihre Schutzweste an.“
Neue Polizeiuniformen
Dann geht es ab in die Kabine. „Die Hose und die Bluse passen schon einmal“, tönt es hinter dem Vorhang, der sich schließlich öffnet. Die junge Polizistin hat ihr Lächeln behalten und wird es auch bei den noch folgenden Schichten nicht verlieren. Anprobiert werden noch Kurzjacke, Anorak, winddichte Innenhose, Unterziehrolli und ein Pullover. „Praktisch, bequem und eigentlich leichter, als ich dachte“, kommentiert die Kommissarin die neue Dienstkleidung – auch wenn die schlanke Linie sich in voller Winterbekleidung zur „Normalfigur“ verwandelt. Andere nicht so von der Natur begünstigte Kollegen machen im „vollen Ornat“ einen eher fülligen Eindruck.
Nach der Anprobe geht es weder zur Kasse, noch kann man die neue Kleidung sofort mitnehmen. Die neue Ausrüstung wird erst später ins Polizeipräsidium geschickt.