„Wohnen am Bachlauf” in Hassel: Kanäle werden verlegt. 70 Prozent der Häuser im ersten Bauabschnitt verkauft.

Die Erschließung für das Neubaugebiet „Wohnen am Bachlauf” auf dem Gelände des ehemaligen Kraftwerks Westerholt ist angelaufen. Den Zuschlag für den Tief- und Straßenbau erhielt die Köster AG aus Osnabrück; Lastwagen rollen durch Hassel ins Baugebiet.

Vor etwas mehr als einem halben Jahr wurde auf dem insgesamt etwa 100 000 Quadratmeter umfassenden Gelände südlich der Valentinstraße das Richtfest des ersten neu entstandenen Wohnhauses der projektierten Wohnsiedlung gefeiert. Hier werde Platz für 1 000 Menschen geschaffen, stellten die Planer in Aussicht. Anschließen zog eine gewisse Stille ein, so dass ein WAZ-Leser der Redaktion schrieb: „Es tut sich nichts.” Er und andere Käufer seien sauer. „Alle müssen schon schön ihre Kosten zahlen.”

Das Blatt hat sich nun gewendet, die Erschließung des ersten Bauabschnitts ist in vollem Gange. Die Verzögerung führt Peter Diekmann vom Gelsenkirchener Referat Stadtplanung darauf zurück, dass erst dann mit den Arbeiten begonnen werden könne, wenn 60 Prozent der Grundstücke verkauft sind. „Die Grenze ist überschritten.” Etwa 70 Prozent der ca. 40 Häuser im ersten Bauabschnitt seien verkauft, bestätigt Dr. Harald Brühl, dessen Projektgesellschaft die Bebauung steuert: „Wir freuen uns sehr, dass es jetzt sichtbar voran geht.”

Verantwortlicher Erschließungsträger ist die Eon Kraftwerke GmbH. Zunächst werden die öffentlichen Entwässerungsanlagen hergestellt. Nach und nach folgen die Rückhalteanlagen, die Hausanschluss- sowie die Versorgungsleitungen. Der Zeitplan sieht vor, dass diese ersten Arbeiten bis Mitte Juni abgeschlossen sind. Mit dem Beginn der Bauarbeiten für die ersten Häuser rechnet Brühl noch im April.

Insgesamt laufe der Hausverkauf auf dem Ex-Industriestandort sehr gut, erläuterte der Projektleiter. Schließlich gäbe es „überzeugende Argumente”, hier Eigentum zu erwerben. Die direkte Lage am renaturierten Bach, der nicht nur Regenwasser aus dem Baugebiet aufnimmt, sondern auch Spaziergängern und Kindern als grünes Biotop dienen soll, spräche für sich. „Hier können alle Generationen abgeschottet von Lärm und Emissionen in einem kleinen, ruhigen und grünen Dorf mitten in der Großstadt leben.” Zugleich seien alle Annehmlichkeiten der Großstadt vorhanden: Einkaufsmöglichkeiten, Verkehrsanbindung, gewachsene Strukturen, Schulen und Kindergärten in unmittelbarer Nähe in Buer, Westerholt und Hassel.

Die Häuser, so Brühl weiter, würden „ganz individuell nach den Bedürfnissen der Eigentümer geplant und gebaut”. Sie seien flexibel in der Gestaltung, im Grundriss sowie in Bezug auf Größe und Standort des Grundstücks.